Miku Sophie Kühmel und Ruth Fuentes im Gespräch mit Aron Boks
Familie – ein, für viele bekanntes, Alltagsdrama – wird fast täglich und überall aufgeführt. An diesem Abend wollen Schriftsteller:innen und Journalist:innen aus Ost- und Westdeutschland darüber sprechen, wie sie als Generation der 90er Jahre Familie erlebt haben. Gibt es dabei einen Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland? Welche Rolle spielt die deutsche Teilung bei dieser Frage? Was denken wir heute über diesen Begriff und was bedeutet es über die eigene Familie zu schreiben?
In der fünften Ausgabe der Reihe »Dürfen die das?« spricht der Autor Aron Boks mit der Schriftstellerin Miku Sophie Kühmel und der Journalistin Ruth Fuentes.
Reihe: Dürfen die das? Junge Autor:innen aus Ost und West erzählen Geschichte
Wer darf eigentlich über die DDR sprechen? Muss man »dabei gewesen sein«, um darüber schreiben zu dürfen? Die Nachwendekinder aus Ost und West haben die Zeit der deutschen Teilung zwar nicht bewusst erlebt, aber heißt das auch, dass sie nichts darüber zu sagen haben? Oft wird den nach 1989 Geborenen unterstellt, »das alles« spiele doch für sie keine Rolle mehr, zugleich empfinden sie als Nachgeborene das bestehende Ungleichgewicht zwischen Ost und West womöglich noch deutlicher als die, die »die ganze Geschichte« miterlebt haben.
Die von Aron Boks, geboren 1997 in Wernigerode, konzipierte Reihe »Dürfen die das? Junge Autor:innen aus Ost und West erzählen Geschichte« fragt, wie junge Schriftsteller:innen heute den Alltag der zwei deutschen Staaten imaginieren. Denn die deutsch-deutsche Geschichte und ihre Geschichten gehen weiter. Das Nicht-Dabei-Gewesen-Sein ermöglicht – allen identitätspolitischen Forderungen zum Trotz – hier einen so kritischen wie emphatischen Blick auf DDR und BRD vor dem Mauerfall.