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Seit einigen Monaten bilden der iranische Schriftsteller Bahram Moradi und seine deutsche Kollegin Gabriele von Arnim ein Tandem im Literaturprojekt Weiter Schreiben. Über die Anfänge ihrer Zusammenarbeit, Schreiben als Widerstand und die Sprache als Trost und Ort der Freiheit tauschen sie sich an diesem Abend aus.

Ist »Corona« jetzt vorbei oder ist es nicht vorbei? Müssen wir reden oder verlangt nun »der Krieg« alle Energien? Fraglos jedoch hat »diese Zeit« sowohl kollektiv als auch individuell tiefe Verunsicherungen hervorgerufen – und die Gegenwartsliteratur hat begonnen, sich den daraus entstehenden Fragen und Verwerfungen zu widmen. Marlene Streeruwitz beschreibt »Tage im Mai«: Ihre Protagonistin, Konstanze, ist Übersetzerin und tastet nach den Corona-Lockdowns wieder nach ihrem Leben.

Bedarf die Diskussion um gesellschaftskritische, emanzipatorische Literatur mehr und verbindlichere Textkenntnisse als eines gemeinsamen Bezugspunkts? Wäre ein entsprechender Literaturkanon – bei aller Kritik gegenüber jeglicher Kanonisierung – nicht auch ein wichtiges Orientierungsmittel für sozial und politisch interessierte Leser:innen, die einen neuen Weg zur Literatur suchen?

Als Kind iranischer Eltern ist Asal Dardan in Deutschland aufgewachsen, die Erfahrung des Exils hat sie geprägt. In einer erhellenden Auseinandersetzung mit der deutschen Gesellschaft begibt sie sich auf die Suche nach einer gemeinsamen Sprache, nach der Überbrückung des ewigen Gegensatzes von „Wir“ und den „Anderen“. Immer ist ihr Blick überraschend, immer ist ihre Analyse scharfsichtig.

Ihre Mutter hat China vor Jahren verlassen, weil sie in Deutschland ein anderes Leben wollte. Die Träume der Erzählerin ähneln denen ihrer Mutter und sind doch anders. Vielleicht, weil sie überall ein bisschen zu Hause ist.

Der Deutsche Sachbuchpreis, vergeben für das deutschsprachige Sachbuch des Jahres, feierte 2021 seine Premiere.

Am Ende diesen – sagen wir einfach mal: schwierigen – Jahres brauchen wir Trost. Und wo sollte man den finden, wenn nicht in der Literatur? Hanna Engelmeier hat in ihrem Essayband »Trost. Vier Übungen« (Matthes & Seitz, 2021) vorgemacht, wie es geht, nun treten wir auf der Bühne des Li-Be den Praxistest an.

Das Lieblingsbuch der Ich-Erzählerin Asal Dardan ist J.M. Coetzees Novelle »Warten auf die Barbaren«, in der der Autor den Moment beschreibt, in dem eine Gesellschaft sich selbst verliert.

Weiter Schreiben im Exil

Weiter Schreiben im Exil Ein Werkstattgespräch zwischen Bahram Moradi und Gabriele von Arnim Moderation: Asal Dardan Mit musikalischer Begleitung von Elshan Ghasimi Seit

Marlene Streeruwitz »Tage im Mai«

Marlene Streeruwitz »Tage im Mai« Buchvorstellung Die Autorin im Gespräch mit Asal Dardan Ist »Corona« jetzt vorbei oder ist es nicht vorbei? Müssen

(Gegen-)Kanon

Inputvortrag: Wolfram Ette Mit Asal Dardan, Markus Liske und Caca Savic Moderation: Ingar Solty Bedarf die Diskussion um gesellschaftskritische, emanzipatorische Literatur mehr und verbindlichere Textkenntnisse als eines gemeinsamen

Hausbesuch bei Asal Dardan

Ein Hausbesuch bei Asal Dardan und »Betrachtungen einer Barbarin« (Hoffmann & Campe). Moderation: Tilman Strasser Als Kind iranischer Eltern ist Asal Dardan in

Lin Hierse »Wovon wir träumen«

Lin Hierse »Wovon wir träumen« Moderation Asal Dardan Ihre Mutter hat China vor Jahren verlassen, weil sie in Deutschland ein anderes Leben wollte. Die

»Trost. Der Praxistest«

»Trost. Der Praxistest« Mit Gabriele von Arnim, Asal Dardan, Daniel Falb, Tomer Gardi, Bernhard Heckler (zugeschaltet), Avrina Prabala-Joslin, Nataša Kramberger, Hannah Lühmann, Mathias