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Der Tod des Vaters bringt für Rosa vieles in Bewegung, bei dem sie eigentlich froh war, dass es geruht hatte. Denn die Geschichte der deutsch-jüdischen Familie ist ein einziges Durcheinander aus Streitereien, versuchten oder gelungenen Fluchten, aus Sehnsüchten und enttäuschten Hoffnungen und dem vergeblichen Wunsch, irgendwo heimisch zu werden.

Es ist der Sommer 2014, und Hitze liegt über der Stadt, die vor einem Wendepunkt steht. Manchmal bemerkt man erst beim Donnern, dass sich der Himmel längst verdunkelt hat. In der Familie von Olga gibt es nur Frauen – abgesehen vom Großvater, der wie ein schlecht gelaunter König über allen thront.

Das Zuhause ist die Beschreibung eines Raumes, im physischen wie im geistigen Sinne. Stellt sich die Frage, wie und mit wem man diesen Raum teilt. Mit Familie, mit Gleichgesinnten, mit niemandem? Wie leben und ertragen wir Berührung, Zugriff und Abgrenzung? Um die unterschiedlichen Nutzungen dieses Ortes zu organisieren und das eigene Leben selbstbestimmt führen zu können, entstehen Räume in Räumen – Zimmer, Schachteln oder auch Zeiträume.