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Adikou kann kaum ihren eigenen Namen aussprechen, doch die ganze Welt möchte, dass sie ihre Herkunft angibt und sich einordnet. Dann, an einem drückend heißen Sommertag, hält Adikou es nicht mehr aus. Sie flieht und macht sich auf den Weg nach Togo, dem Land ihres Vaters, über das sie so wenig weiß. Die Erzählerin hat keine Wahl, als ihr zu folgen.

Hier wird über Literatur gesprochen, die einen »anderen« Kanon bedient oder ganz abseits eines Kanon-Begriffs existiert. Literaturkritiker:innen rücken Gedanken und Perspektiven derjenigen in den Fokus, die in etablierten Medien und im Literaturbetrieb gar nicht oder nur als Stereotyp zu finden sind. Diese Bücher werden besprochen:

Raphaëlle Red: »Diese bittere Erde (ist womöglich nicht, was sie scheint)« von Saidiya Hartman
Sofia Ocherednaya: »Gewässer im Ziplock« von Dana Vowinkel
Meryem Choukri: »Insel der verlorenen Erinnerung« von Yoko Ogawa

Das Erzählen von Geschichten ist eine der grundlegenden Kulturtechniken, um Wissen und Ideen zu verbreiten. Ob im politischen Diskurs, in Fabeln oder Gedichten: Die Narrative, in denen Geschichten erzählt werden, spielen dabei eine entscheidende Rolle. Welche Geschichten werden erzählt, welche verschwiegen? Was macht das mit Gesellschaften? Und wie können Geschichten nebeneinander stehen, die sich widersprechen?

»Unglücklich das Land, das Helden nötig hat«, heißt es bei Brecht. Brauchen wir in finsteren Zeiten wieder Held:innen als Vorbilder? Oder verhindert die Fixierung auf Held:innen die strukturelle Lösung von Problemen?

Beitrag von Raphaëlle Red im Rahmen des Lese- und Diskursfestivals Positive Held:innen, 2023

Raphaëlle Red »Adikou«

Moderation Melanelle B. C. Hémêfa Adikou kann kaum ihren eigenen Namen aussprechen, doch die ganze Welt möchte, dass sie ihre Herkunft angibt und

Das Kritikable Queertett Ausgabe 5

Das Kritikable Queertett Ausgabe 5 Mit Raphaëlle Red, Sofia Ocherednaya & Meryem Choukri Moderation: Pajam Masoumi Das alteingesessene Literatur-Fernsehformat »Das literarische Quartett« sorgte

Storytelling als politische Praxis

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