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Etty ist vierzehn Jahre alt, als sie vor ihrer Haustür ermordet wird. Für die Ich-Erzählerin, die beste Freundin der Mutter, beginnt damit das Zeitalter der Frage: Wie weiterleben mit diesem Verlust und dem Wissen um die Gefahr, der Frauen und Mädchen ausgesetzt sind? Mit beeindruckender Präzision beleuchtet Marlen Pelny die Geschichte eines Femizids aus der Perspektive der Hinterbliebenen. Sie zeigt, was es bedeutet, zurückzubleiben. Und wie es sich anfühlt, wenn die eigene Stadt, Berlin, plötzlich zur Gefahrenzone wird.

Feminizide sind Morde an Frauen, weil sie Frauen sind. Was schwer zu begreifen ist, lässt sich noch schwerer in Worte fassen. Die mexikanische Autorin Gabriela Damián Miravete hat es allerdings geschafft, dem strukturellen Problem mit ihrer Kurzgeschichte »Soñarán en el jardín« (2015) ein literarisches Denkmal zu bauen. Sie gibt Leser:innen in ihrer Science-Ficiton-Erzählung Hoffnung auf eine Welt ohne Feminizide.