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Viktor Schklowski schrieb »Zoo. Briefe nicht über Liebe, oder Die Dritte Heloise« als Emigrant Anfang 1923 in Berlin, wo sich zur gleichen Zeit eine ganze Kolonie russischer Autoren und Künstler aufhielt. Der Roman ist Zeugnis seiner unglücklichen Liebe zu Elsa Triolet. Olga Radetzkajas Übersetzung zeichnet Schklowskis oft abrupte Tonart- und Themenwechsel in ihrer Übersetzung nach und legt die literarischen, biografischen und politischen Schichten des Textes frei.

Der Vortrag bereitet thematisch auf die anschließende Podiumsdiskussion vor (Thema: Die Neue Frau in der Weimarer Republik).

Der Vortrag bereitet thematisch auf die anschließende Podiumsdiskussion vor (Thema: Glanz, Glamour und Schatten der Roaring Twenties).

Die Neue Frau war das Ideal der Zwanziger Jahre: eine moderne, mondäne, berufstätige, sportive, bubikopftragende, foxtrotttanzende, zigarettenrauchende und autofahrende Erscheinung, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt und in sexueller Hinsicht weiß, was sie will. Auch Keun setzt es in Szene – nicht ohne Ironie und mit Blick auf die Anstrengungen dieses Emanzipationsideals.

Sie trugen Bubikopf, kurze Kleider und rauchten Zigaretten – und eine hatte als erste Frau die Pilotenlizenz erworben. Die erste Pilotin Deutschlands, Melli Beese, steckt hinter der Hauptfigur in dem neuen Roman des schwedischen Autors Aris Fioretos »Nelly B’s Herz«. Auch Nelly B. hat Kohlensäure im Blut, ihr ist das Fliegen wichtiger als das Leben – bis ihr der Arzt wegen einer Herzkrankheit das Fliegen verbietet.