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Kaum jemand kann so geschickt politische Diskurse als Liebeslieder tarnen wie Bernadette La Hengst. Sie veröffentlichte seit 1988 knapp 20 Alben. In den 1990ern wurde sie mit ihrer Band Die Braut haut ins Auge zur facettenreichsten Protagonistin der Hamburger Schule. Sie ist nicht nur eine großartige Songschreiberin und Musikerin, sondern auch Regisseurin, Chorleiterin, Radiomoderatorin und Autorin. Mit »Warum ich so laut singen kann« liegt nun erstmals eine umfangreiche und kommentierte Sammlung ihrer Songtexte vor.

Florentine Anders verbindet Berlin-Geschichte mit der ihrer Familie, den Henselmanns. Mit dem Namen des Nachkriegs-Chefarchitekten Ost-Berlins Hermann Henselmann sind viele Gebäude Ost-Berlins und anderer Städte der DDR verbunden, vor allem die Stalin-, später Karl-Marx-Allee, die dem Roman seinen Titel gegeben hat und in der die Familie auch wohnte.

Da ist der charismatische, von den Ideen des Bauhauses und der Avantgarde durchdrungene Idealist Hermann Henselmann, der nach dem Krieg zum Chefarchitekten Ost-Berlins aufsteigt und dort in Konkurrenz zu den West-Berlinern um Scharoun & Co. treten soll. Der Berliner Fernsehturm, die Stalinallee, der Leipziger Uniturm sind mit seinem Namen untrennbar verbunden. Der Preis freilich: Ständig muss er lavieren und manchmal auch zu Kreuze kriechen, um wenigstens die Grundlagen seiner modernistischen Ideen vor den stieseligen Vorstellungen der Politführung zu retten.

In Duygu Ağals Debütroman geht es um lesbische Liebe, Hamburg vs. Berlin, Frauenfußball, Gewalt und Verzweiflung, aber auch um Emanzipation und Freundschaften. Darüber spricht Duygu Ağal mit der auch als DJ arbeitenden Musikkuratorin Tmnit Ghide.

Rasant, komisch und unerschrocken schildert der Autor, wie eine furchtlose Frau an ihren hochmütigen Peinigern fantasievoll Rache nimmt. »Lil« ist eine universelle Geschichte voller Zorn und Trost über die Jagd nach dem großen Geld, listige Söhne und unversöhnliche Töchter, das Recht auf den eigenen Lebensentwurf und über Machtkämpfe, wie wir sie auch heute noch führen. Über seinen neuen Roman spricht Markus Gasser mit dem Autor und Literaturkritiker Michael Maar.

Das Podium im Rahmen des Festivals »Female Peace Palace – Theater und Widerstand in Zeiten des Krieges« widmete sich der Gefährdung von Frauen in repressiven Regimen und in kriegerischen Konflikten, aber auch der Kraft, die in Widerstand, Vernetzung und Versammlung liegt.

Wie altert man als Frau in Würde? Oder halt nicht in Würde, sondern wütend, ungehalten, witzig? In der neuen Ausgabe der Reihe »Eine Frau wird älter« treffen wieder zwei Texte aufeinander: Vicki Baums »Vor Rehen wird gewarnt« und die von Bettina Balàka herausgegebene Anthologie »Wechselhafte Jahre – Schriftstellerinnen übers Älterwerden«.
Bettina Balàka und Bernadette Conrad im Gespräch mit Hannah Lühmann

Diesmal wird im Podcast über folgende Romane gesprochen: Simone de Beauvoir, Die Unzertrennlichen (Rowohlt 2023), Toni Morrison, Rezitativ (Rowohlt 2023), Jörg Thadeusz, Steinhammer (Kiepenheuer & Witsch 2023)

With her graphic novels, Swedish author and feminist Liv Strömquist has for several years been entertainingly and highly successfully circling around questions of emancipation, role patterns in love relationships and the tiresome ideals of beauty. She talks about this with author Florian Werner.

Über körperliche Selbstbestimmung, die Freude am Sex und den Zustand der Emanzipation sprechen die beiden Autorinnen mit der Journalistin Katja Kullmann. Manuela Reichart stellt Marian Engels »Bär«, btb Verlag 2022 (engl. Original 1976) vor. Caroline Rosales »Das Leben keiner Frau«, Ullstein 2021.

Françoise Sagan ist mehr als nur eine Schriftstellerin – sie ist ein Mythos. Mit gerade einmal 18 Jahren katapultiert sie der bahnbrechende Erfolg ihres Debütromans »Bonjour Tristesse« 1954 in die Öffentlichkeit, und sie wird zur Projektionsfläche, zur ewigen Kindfrau, die in schnellen Autos und mit jeder Menge Alkohol durch ihr Leben braust. Welchen Preis hat die Freiheit?

Der Vortrag bereitet thematisch auf die anschließende Podiumsdiskussion vor (Thema: Die Neue Frau in der Weimarer Republik).

Die Neue Frau war das Ideal der Zwanziger Jahre: eine moderne, mondäne, berufstätige, sportive, bubikopftragende, foxtrotttanzende, zigarettenrauchende und autofahrende Erscheinung, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt und in sexueller Hinsicht weiß, was sie will. Auch Keun setzt es in Szene – nicht ohne Ironie und mit Blick auf die Anstrengungen dieses Emanzipationsideals.

Berolinenses: Florentine Anders »Die Allee«

Im Gespräch mit Annett Gröschner Florentine Anders verbindet Berlin-Geschichte mit der ihrer Familie, den Henselmanns. Mit dem Namen des Nachkriegs-Chefarchitekten Ost-Berlins Hermann Henselmann sind

Florentine Anders »Die Allee«

Die Autorin im Gespräch mit Marion Brasch. Es liest Jördis Triebel Da ist der charismatische, von den Ideen des Bauhauses und der Avantgarde

Markus Gasser »Lil«

Der Autor im Gespräch mit Michael Maar Sie ist eine Ausnahmeerscheinung in New York um 1880, nicht nur unter den herrschenden Familien der

»Wechselhafte Jahre«

Bettina Balàka und Bernadette Conrad im Gespräch mit Hannah Lühmann Reihe Eine Frau wird älter Wie altert man als Frau in Würde? Oder

»Berlins schönste Seiten« Folge 32

»Berlins schönste Seiten« Folge 32 Diesmal sind Janika Gelinek, Sonja Longolius und Felix Müller, der Chef des Kulturressorts der Berliner Morgenpost, im Gespräch

Liv Strömquist »Im Spiegelsaal«

Die Autorin im Gespräch mit Florian Werner (in englischer Sprache). English see below Als vor 300 Jahren der Spiegel in bürgerlichen Haushalten immer