Juan Gabriel Vásquez »Lieder für die Feuersbrunst«
Der Autor im Gespräch mit Florian Borchmeyer, aus dem Spanischen gedolmetscht von Alexander Schmitt.
Die neuen Erzählungen von Juan Gabriel Vásquez handeln von scheinbar belanglosen Vorfällen, die ein Leben von Grund auf verändern können. Da ist der junge Mann, den das Los vor dem Militärdienst verschont, während es seinen besten Freund in den Tod schickt. Oder die Fotografin, die bei einem Treffen von Großgrundbesitzern mehr versteht, als ihr lieb ist. In einigen Geschichten ist es die Politik, die Menschen aus der Bahn wirft: Eine selbstbewusste Frau versucht sich gegen die erzkonservativen Kräfte durchzusetzen, doch gehen ihre Hoffnungen in Flammen auf. Manchmal betritt Juan Gabriel Vásquez selbst die Bühne und versucht etwa herauszufinden, was zwischen den Mitgliedern der mexikanischen Band vorgefallen ist, die er auf ihrer Tournee begleitet. Ein andermal wirkt er als Statist beim Dreh eines Films von Roman Polanski mit und sieht sich mit den schmerzlichen Brüchen im Leben des berühmten Regisseurs konfrontiert. In seinem Erzählungsband »Lieder für die Feuersbrunst« wirft der gefeierte kolumbianische Autor auf ganz neue Weise Fragen danach auf, was uns prägt und warum. Darüber spricht er mit dem Literaturkritiker und Filmemacher Florian Borchmeyer. Aus dem Spanischen gedolmetscht von Alexander Schmitt.
Juan Gabriel Vásquez »Lieder für die Feuersbrunst« Schöffling & Co., 2021