Shumona Sinha »Das russische Testament«
Shumona Sinha im Gespräch mit Norma Cassau
Aus dem Französischen simultan übersetzt von Kerstin Elsner
Was haben ein indisches Mädchen aus Kalkutta, ein mutiger Verleger, eine greise Heimbewohnerin in St. Petersburg und Maxim Gorki miteinander zu tun? Im neuen Roman von Shumona Sinha finden sie auf faszinierende Weise zusammen: Als leidenschaftliche Leserin wächst das Mädchen Tania in den 1980er Jahren in Kalkutta auf, die russische Literatur ist nicht nur im Buchladen ihres Vaters, sondern auch im kommunistischen Westbengalen omnipräsent. Nach und nach beginnt Tania, gegen die autoritäre Mutter und ihr Elternhaus zu rebellieren, schließt sich Aktivist:innen an und spürt schließlich dem Schicksal des innovativen jüdischen Verlegers Lew Kljatschko nach, der sich besonders um die Verbreitung russischer Literatur in Indien verdient gemacht hat. Er wurde von Stalin zum Tode verurteilt und entging dem Urteil nur durch eine Intervention Maxim Gorkis. Seine Tochter Adele nun lebt in jenem Altenheim in St. Petersburg – und erhält eines Tages einen Brief von Tania.
Über diesen Roman voller »Emotion und Engagement« (Deutschlandfunk Kultur) spricht die indisch-französische Autorin Shumona Sinha, die 2011 mit ihrem aufrührerischen Text »Erschlagt die Armen« größere Bekanntheit erlangte, mit der Übersetzerin Norma Cassau.
Shumona Sinha »Das russische Testament« Edition Nautilus, 2021