Florian Illies »Liebe in Zeiten des Hasses«
Moderation: Ellen Schweda, MDR-Kultur
Nach dem Welterfolg seines Buches »1913. Der Sommer des Jahrhunderts« erweckt Florian Illies in seinem neuen Werk die dreißiger Jahre voller politischer und kultureller Spannungen zum Leben. Er führt uns zurück in die Epoche einer singulären politischen Katastrophe, um von den größten Liebespaaren der Kulturgeschichte zu erzählen. Seine Reise in die Vergangenheit zwischen 1929 und 1939 liest sich wie ein Kommentar zu unserer verunsicherten Gegenwart: Während Jean-Paul Sartre mit Simone de Beauvoir im Kranzler-Eck in Berlin Käsekuchen isst, Henry Miller und Anaïs Nin wilde Nächte in Paris und »Stille Tage in Clichy« erleben, F. Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway sich in New York in leidenschaftliche Affären stürzen, fliehen Bertolt Brecht und Helene Weigel wie Katia und Thomas Mann ins Exil. 1933 enden die Goldenen Zwanziger mit einer Vollbremsung: die Nationalsozialisten gelangen in Deutschland an die Macht. Es folgten Bücherverbrennungen und die Verfolgung jüdischer Mitmenschen.
Florian Illies, geboren 1971, studierte Kunstgeschichte in Bonn und Oxford. Heute ist er Mitherausgeber der ZEIT und freier Schriftsteller in Berlin. Mit seinen Büchern begründete er das erfolgreiche neue Genre der erzählenden Geschichtsschreibung.