Reihe: Eine Frau wird älter
Susanne Mayer und Janika Gelinek im Gespräch mit Sieglinde Geisel
Kurz nach ihrem sechzigsten Geburtstag geschah das, was Susanne Mayer schon vorhergesehen hatte: dass sie nämlich nun »quasi Schrott« sei. Sie fährt Auto, ein Kerl im Cabrio nimmt ihr die Vorfahrt und schreit: »Du dumme alte Fotze, du dürftest doch gar nicht mehr fahren, wieso hast du deinen Führerschein nicht längst abgegeben?« Trockener Kommentar der Autorin: »Premiere! Mein erstes Age-Bashing!«
Die Protagonistin von Margaret Laurences 1964 erstmals erschienenen Roman »Der steinerne Engel«, Hagard Shipley, weiß nicht, was »Age-Bashing« ist, sie ist über 90 und lebt in der kanadischen Provinz bei ihrem Sohn: als bösartiger und höchst vergnüglicher Pflegefall. Aber weder mit 60 noch mit 90 muss frau das tun, was gemeinhin von »alten Schachteln« erwartet wird, das zeigen auch diese beiden ganz verschiedenen, so komischen wie nachdenklichen Bücher über weibliches Altern.
In der achten Ausgabe der Reihe »Eine Frau wird älter« unterhalten sich diesmal die Autorin Susanne Mayer, Janika Gelinek, Leiterin des Literaturhaus Berlin, und die Kritikerin und Journalistin Sieglinde Geisel.
Margaret Laurence »Der steinerne Engel« Eisele Verlag, 2020 (EA 1964)
Susanne Mayer »Die Kunst, stilvoll älter zu werden« Berlin Verlag, 2016