
Esther Becker »Notfallkontakte«
Buchpremiere: Esther Becker »Notfallkontakte«. Im Gespräch mit Anke Stelling Eine Frau trennt sich. Endlich. Eine andere pinkelt in den Schnee. Schwarze Löcher öffnen
Eine Frau trennt sich. Endlich. Eine andere pinkelt in den Schnee. Schwarze Löcher öffnen sich, Rettungsringe verschwinden. Zähne und Herzen brechen. Auf Parkplätzen, in Bars oder in Krankenhäusern wird die Fassung verloren. In »Notfallkontakte« erzählt Esther Becker von Menschen in seltsamen, verletzenden oder scheinbar hoffnungslosen Situationen. Als Komplizin ihrer Figuren beleuchtet sie empathisch ihre Lebenswelten. Dabei ist Beckers Ton nachdenklich, aber stets leicht und voller Humor.
Belgrad, 1942: Am Tag, an dem das okkupierte Serbien für »judenfrei« erklärt wird, streift Isak Ras ein letztes Mal durch die Stadt – auf der Suche nach seiner verschütteten Vergangenheit. Was geschah mit seiner Mutter? Welche Rolle spielten die Anarchisten Rosa und Milan? Und was hat es mit den Doppelgängern auf sich? In acht Perspektiven entfaltet Marko Dinić ein literarisches Puzzle aus Erinnerung, Widerstand und Verlust.
Ein Montag im Emsland. Nebel über den Feldern, stillgelegte Pläne, vorsichtige Aufbrüche. Die Wege von sechs Menschen kreuzen sich im Schatten eines Schlachthofs – verbunden durch Arbeit, Einsamkeit und Abhängigkeiten. Nava Ebrahimi erzählt mit großer Klarheit von der Brutalität des Alltags und den Rissen in vermeintlicher Normalität. Der neue Roman ist eine eindringliche Erkundung dessen, was uns trennt – und was uns trotzdem verbindet.
In einem Heim für behinderte Jugendliche im Thüringen der 1970er Jahre beschließen vier Freunde, die sich kaum bewegen können, auszubrechen und eine Kommune zu gründen. Von der Kirche bekommen sie ein altes Pfarrhaus. Eine Gemeinschaft der Gleichen, in der alles geteilt wird, Geld und Bücher, Platten und Bier, aber auch alle Gebrechen. Als die DDR zusammenbricht, wird klar, dass es auch die Mauer war, die diese Gemeinschaft zusammengehalten hat.
Bertolt Brechts 1943 uraufgeführtes Drama »Leben des Galilei« ist eine dialektisch-materialistische Auseinandersetzung mit dem Spannungsverhältnis zwischen Wissenschaft, Macht, individueller Verantwortung und Opportunismus. Im Zentrum steht der Astronom und Physiker Galileo Galilei, dessen empirisch begründete Bestätigung des kopernikanischen Weltbildes – das die Sonne und nicht die Erde als Zentrum des Universums begreift – in fundamentalen Widerspruch zu den dogmatischen Vorstellungen der katholischen Kirche tritt. Die Ungleichheitsforscherin und Autorin Martyna Linartas und Podcaster und YouTuber Wolfgang M. Schmitt diskutieren über das Meisterwerk und dessen Aktualität.
Zum Abschluss seiner Kaiserslauterer Trilogie erzählt Christian Baron von einer Welt, die Frauen alles verspricht, gegen deren unsichtbare Mauern die drei Schwestern aus »einfachen Verhältnissen« in der Klassengesellschaft aber unablässig anrennen müssen.
Nach einem beruflichen Zusammenbruch fängt die Protagonistin in Verena Keßlers Roman neu an – an der Theke des MEGA GYM, in dem alles glänzt: Körper, Oberflächen, Versprechen. Ihr eigener Körper passt noch nicht ins Bild, doch das lässt sich ändern.
Zwei Freundinnen, ein Traum: raus aus Moskau, rein ins Leben. Denn während im jungen neuen Jahrtausend der eine Teil der russischen Gesellschaft zwischen Luxusautos und Kaviar versinkt, muss sich der andere mittellos durchs Leben schummeln. Auch die beiden Studentinnen Karina und Tonya schlagen sich mit Charme und Überlebenskunst durch Putins Russland – zwischen kaputtem System und der Sehnsucht nach Freiheit, zwischen Prekariat und Party.
Anfang der 1960er: Wenige Jahre nachdem Theodor W. Adorno die Berufung Arnold Gehlens nach Heidelberg hintertrieben hatte, begannen sie einen Briefwechsel, trafen sich privat und zu Rundfunkgesprächen, die auch am Berliner Ensemble gehört wurden. Mit illustren Nebenfiguren wie Arendt, Augstein, Brecht, Benn und Wolfgang Harich schildert Thomas Wagner vor dem Hintergrund der deutschen Teilung und einer sich rasant modernisierenden Gesellschaft die Geschichte der Begegnung eines zurückgekehrten Exilanten mit einem Nazi-Karrieristen.
In der Reihe der »Zum Werk« gibt Angela Krauß Auskunft über ihren literarischen Werdegang, von ihrem Debüt »Das Vergnügen«, erschienen vor 40 Jahren bei Aufbau in der DDR, bis zu ihrer letzten Prosaveröffentlichung aus dem Jahr 2024, »Das Weltgebäude muss errichtet werden. Man will ja irgendwo wohnen«.
Kaum jemand kann so geschickt politische Diskurse als Liebeslieder tarnen wie Bernadette La Hengst. Sie veröffentlichte seit 1988 knapp 20 Alben. In den 1990ern wurde sie mit ihrer Band Die Braut haut ins Auge zur facettenreichsten Protagonistin der Hamburger Schule. Sie ist nicht nur eine großartige Songschreiberin und Musikerin, sondern auch Regisseurin, Chorleiterin, Radiomoderatorin und Autorin. Mit »Warum ich so laut singen kann« liegt nun erstmals eine umfangreiche und kommentierte Sammlung ihrer Songtexte vor.
Durch ein faszinierendes Figurenensemble aus Patient:innen und medizinischem Personal wird von der Psychiatrie als Ort erzählt, an dem tiefe Verwundbarkeit das Menschsein an seine Grenzen führt. Als Ort, der insbesondere während der NS- und Nachkriegszeit zum Einfallstor für Gewalt geworden ist. Als Echokammer deutscher Geschichte. Medizinische Diagnosen sagen viel über die Gesellschaft aus, in der sie gestellt werden. Und so fragt Kutschke danach, ob nicht der psychische Ausnahmezustand eine angemessene Reaktion auf die Zumutungen der Gesellschaft ist.
Bei den Kafkas herrscht fröhliche Stimmung. Die Mutter freut sich, dass ihr Sohn im Sanatorium an Gewicht zugelegt hat, der Vater liest mit Genuss dessen Inspektionsberichte aus der familieneigenen Asbestfabrik. Franz erfüllt derweil vorbildlich die Erwartungen seiner Eltern, doch seine Gedanken kreisen einzig um sein eigenes Schreiben. Und doch würde er lieber nicht daran denken, da er spürt, dass er darin noch mehr versagt als in seiner Rolle als Sohn. Die dringend benötigte Ablenkung bringen Besuche in Bordellen mit Max. Dieser möchte nun auch seine Cousine aus Berlin einladen, eine gewisse Felice. Eine erfrischend andere Perspektive auf Kafkas »Verwandlung«.
Faina landet in einer deutschen Kleinstadt und lernt in der Schule Philipp kennen, einen Jungen mit Wutausbrüchen, der Pflanzen lieber mag als Menschen, sich aber nach Freundschaft sehnt. Faina soll diese Lücke füllen, also bringt er ihr Deutsch bei, und wie man Weihnachten richtig feiert. Er macht sie zu seiner Faina.
Wovon träumen die Menschen im Kapitalismus, wovon die sich zunehmend gegen sie auflehnenden Maschinen? Mit scharfem Witz und literarischer Virtuosität erzählt Jonas Lüscher von einer Gegenwart, die gern mehr über ihre Zukunft wüsste.
»Videotime« heißt die Videothek, die der Ich-Erzähler in seiner Kindheit regelmäßig mit seinem Vater aufsucht, um dort Filme auszuleihen und sie zu Hause auf Leerkassetten zu überspielen. Jahrzehnte später kehrt der Erzähler in die Kleinstadt zurück. Die Eltern haben sich getrennt, die Orte seiner Kindheit sind verschwunden. Allein in den Filmen aus der Sammlung seines Vaters scheint die Möglichkeit auf, doch noch einen Zugang zur eigenen Vergangenheit zu finden.
Durch das Porträt einer Gruppe von Männern, die mit Kryptowährungen reich geworden sind, erzählt Juan S. Guse von einem Phänomen, das weit über individuelle Erfolgsgeschichten hinausweist. Es geht um den Traum vom schnellen Geld in einer Welt der Krisen, um sozialen Aufstieg ohne Herkunft, um Männlichkeit, Risiko und die Frage, was mit Freundschaften und Lebensentwürfen geschieht, wenn aus digitalen Zahlen reale Millionen werden.
Nikolai Gogol beschreibt eine Aufstiegsgeschichte, die ihre Aktualisierung nicht zuletzt durch Krypto-Coins, Elon Musks DOGE und eine nihilistische Politik erfährt, die droht ins Nationalistische abzugleiten und der möglicherweise nur noch satirisch beizukommen ist. Der Schriftsteller Franz Friedrich (»Die Passagierin«, »Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr«) und der Autor und Podcaster Wolfgang M. Schmitt (»Die Filmanalyse«, »Die Neuen Zwanziger«) sprechen über Gogols literarisches Meisterwerk und dessen Aktualität.
Der Begriff »Faschismus« ist zurück im politischen Diskurs – als Analyseinstrument und Warnsignal. Mario Candeias (»Monster verstehen«) spricht von einer gegenwärtigen »Faschisierung« der Politik. Doch wie lässt sich Faschismus theoretisch fassen? Was unterscheidet aktuelle Entwicklungen von historischen Vorläufern – und was bleibt gleich?
Florentine Anders verbindet Berlin-Geschichte mit der ihrer Familie, den Henselmanns. Mit dem Namen des Nachkriegs-Chefarchitekten Ost-Berlins Hermann Henselmann sind viele Gebäude Ost-Berlins und anderer Städte der DDR verbunden, vor allem die Stalin-, später Karl-Marx-Allee, die dem Roman seinen Titel gegeben hat und in der die Familie auch wohnte.
Ausgerechnet an dem Tag, als Res ihr Idol Frances Scott, die größte Pop-Künstlerin ihrer Zeit, interviewen soll, endet ihr Leben abrupt. Wie ein Film zieht Res‘ Leben vor ihren Augen vorbei. Es ist eine Reise in das Unterbewusstsein der westlichen Populärkultur.
Linke Theorie erlebt ein Comeback – nicht nur in Buchform, sondern auch auf Social Media und in Podcasts. Lea und Yannic von linketheorie (»entweder/oder. Warum Marx bleibt«), Betreiber:innen des Instagram-Accounts @linketheorie und Hosts des gleichnamigen Podcasts, sprechen über die Notwendigkeit von Theorie, das Verhältnis von Theorie und Praxis und die Bedeutung marxistischer Analyseansätze.
Schriftsteller schreiben Bücher. Doch irgendwann blicken sie auf ein Werk zurück. Das Werk aber ist mehr als bloß die Summe der Bücher. Es steht in der Zeitgeschichte und verweist auch auf das Leben, das darin zum Ausdruck kommt. Ab wann ist das Werk ein Werk? Und wie stellt es sich ein? Wie schauen Autorinnen und Autoren auf all das zurück, was zum Werk geworden ist? Und wie hat sich die Welt in der Zwischenzeit verändert?
Der Philosoph Christian Uhle und der Biophysiker und KI-Entwickler Volker Ißbrücker sprechen über die Transformationsprozesse in der Gesellschaft und schauen in die gemeinsame Zukunft von Mensch und KI.
Die namenlose Protagonistin lebt in einer nahen Zukunft mit ihrem Partner Buster in einer alten Fabrikhalle, nachdem sie aufgrund fehlender Dokumente keine Wohnung im Wohnpark bekommen. Während Buster als Tänzer immer mehr Geld verdient und sich immer weiter von ihr entfernt, flüchtet die Protagonistin aus Langeweile und Frustration ins Metaverse.
Hanna Krause hat zwei Revolutionen, zwei Diktaturen, einen Aufstand, zwei Weltkriege und zwei Niederlagen, zwei Demokratien, den Kaiser und andere Führer, gute und schlechte Zeiten erlebt, hat sechs Kinder geboren und zwei davon nicht begraben können. Hatte als Kranführerin einen guten Überblick auf die Beziehungen der Menschen zehn Meter unter ihr und starb rechtzeitig, bevor sie die Welt nicht mehr verstand. Die Geschichte von Hanna ist nicht nur die Geschichte eines ganzen Jahrhunderts, sondern auch eine von all denen, die oft unerzählt bleiben.
Als Renate Hofer in einen Wassertank stürzt, der die Lüftung eines riesigen Datenspeichers reinigt, hat sie nicht nur Todesangst, sondern auch eine Erleuchtung: Sie wird eine Maschine bauen, wie es noch keine gegeben hat, zur notwendigen Überwindung des Computerzeitalters. Ihr Plan nimmt Form an in der Welt, die wir kennen – eine Pandemie hat gewütet, das Vertrauen zur Sprache schwindet, Geld frisst Gerechtigkeit.
Wolfgang M. Schmitt spricht anlässlich des 150. Geburtstages von Thomas Mann mit der Journalistin und Autorin Julia Friedrichs (»Gestatten: Elite«, »Crazy Rich. Die geheime Welt der Superreichen«) über den berühmten Schelmenroman »Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« von Thomas Mann. Friedrichs kennt durch ihre Recherchen nicht nur die Welt des Geldes und des Luxus, sondern möglicherweise auch die Felix Krulls der Gegenwart.
Eine nahe Zukunft in der ländlichen Peripherie: Gesa sucht Zuflucht, will weg aus der allgegenwärtigen Digital-Abhängigkeit des Lebens in der Stadt. Mit ihrer Tochter Marie zieht sie in ein von Efeu umranktes, altes Haus. Sie schließt sich einer Landkommune an, die ihre Sehnsucht nach Ursprünglichkeit teilt und den beiden ein emotionales Zuhause verspricht. Doch irgendetwas stimmt nicht. Gesas Körper wehrt sich, als würde er vergiftet. Woher kommen die Symptome? Und was haben sie mit ihrer eigenen Mutter zu tun?
Nach einigen Wanderjahren lässt sich der in Darmstadt geborene Schriftsteller Jan Koneffke mit seiner aus Rumänien stammenden Frau in Wien nieder und entdeckt, dass einst in dem Wiener Haus, in dem er wohnt, Joseph Roth als Untermieter bei einer Familie gelebt haben soll. Es liegt nahe, dass Koneffke, angestachelt durch diese Information, anfängt, sich Treppenhaus-Gespräche mit dem Studenten aus Galizien auszudenken.
Einerseits werden die gestalterischen Paradigmen in den Blick genommen, denen autofiktionale Texte verpflichtet sind, und gefragt, wie Autofiktion historisch gewachsene Vorstellungen von Literarizität und Poetizität, gar von Literatur selbst und ihrem ästhetischen Vermögen, verschiebt. Andererseits wird der Blick auf die formale Verschiedenheit autofiktionaler Texte und die innovativen ästhetischen Entwürfe in diesem Genre gerichtet: Unter welchen ästhetischen Kategorien und Wertmaßstäben lassen sich Autofiktionen literaturkritisch verhandeln? Findet die formale Variabilität der Autofiktion in der Rezeption Berücksichtigung oder werden die Texte auf ihre inhaltlichen Aspekte verengt? Wohin entwickelt sich die Literatur in, durch und nach der Autofiktion?
In den Texten des Bandes »Wimpernschläge«, gehoben aus der Schatzkammer von Jahrzehnten, erfahren wir von Familie, Gefährten, von Verlusten und Gewinnen, folgen ihm, der genauso generös und feinfühlig als Lob- wie als Grabredner ist, zu den Stationen eines reichen Dichterlebens, ins Nordirland Heaneys oder zur Datscha Pasternaks, das »wundermächtige Schaumkraut der Poesie« als Wegzehrung stets im Gepäck, doch wird auch eine Suppe mit Bauchspeck in Edith Södergrans Karelien nicht verschmäht: Ein Beobachter in »Randlage«, wie er sagt, aber auch ein Entdecker, ein Begeisterter – in Versen, im Essay wie auch im lebendigen, belebenden Gespräch.
Etty ist vierzehn Jahre alt, als sie vor ihrer Haustür ermordet wird. Für die Ich-Erzählerin, die beste Freundin der Mutter, beginnt damit das Zeitalter der Frage: Wie weiterleben mit diesem Verlust und dem Wissen um die Gefahr, der Frauen und Mädchen ausgesetzt sind? Mit beeindruckender Präzision beleuchtet Marlen Pelny die Geschichte eines Femizids aus der Perspektive der Hinterbliebenen. Sie zeigt, was es bedeutet, zurückzubleiben. Und wie es sich anfühlt, wenn die eigene Stadt, Berlin, plötzlich zur Gefahrenzone wird.
Als die Stromnetze und Lieferketten, Geldströme und das Internet zusammenbrechen, bedeutet das nicht den Untergang der Zivilisation. Stattdessen beginnt für die Menschen in »Hyphen« die aus der Not geborene Suche nach anderen, auch nichtmenschlichen Beziehungsweisen, die ein gemeinsames Überleben und Füreinander-Sorgen ermöglichen. Pilzfädengleich werden Biografien, Erfahrungen, Träume und Wünsche mit nicht realisierten Zukünften verwebt. Die Welt, sie geht nicht unter – sie entsteht vielmehr neu, in radikaler, allumfassender Verbundenheit.
Während eines Ausflugs in die Berge wird eine 40-jährige Frau plötzlich durch eine unsichtbare Wand von der restlichen Welt abgeschnitten. Jenseits der Wand scheint alles Leben erstarrt zu sein; die Menschen und Tiere wirken wie versteinert oder tot. In dieser absoluten Isolation muss die Frau lernen, allein zu überleben. Marlen Haushofer veröffentlichte 1963 diese außergewöhnliche, dem magischen Realismus nahestehende Robinsonade unter dem Titel »Die Wand«. Die Schriftstellerin Theresia Enzensberger und der Podcaster und Autor Wolfgang M. Schmitt diskutieren über die Bezüge zur Gegenwart.
Über vierzig Jahre war Uta Sexarbeiterin. Seit 1971 von der Stasi auf Männer angesetzt, war sie dabei Täterin und Opfer zugleich. In Clemens Böckmanns die Geschichte aufwühlendem Roman erzählen er, sie und die Akten gemeinsam ein Leben. Dabei gibt es keine Wahrheit über die DDR oder die Ausbeutung als Frau – aber Aufmerksamkeit für einen von allen vergessenen Menschen. Wie kann man einen Menschen voller Hoffnung und Lust beschreiben, der in die Widersprüche seiner Zeit gerät?

Buchpremiere: Esther Becker »Notfallkontakte«. Im Gespräch mit Anke Stelling Eine Frau trennt sich. Endlich. Eine andere pinkelt in den Schnee. Schwarze Löcher öffnen

Moderation Doris Akrap Belgrad, 1942: Am Tag, an dem das okkupierte Serbien für »judenfrei« erklärt wird, streift Isak Ras ein letztes Mal durch

Moderation Maha El Hissy Ein Montag im Emsland. Nebel über den Feldern, stillgelegte Pläne, vorsichtige Aufbrüche. Die Wege von sechs Menschen kreuzen sich

Moderation Marion Brasch In einem Heim für behinderte Jugendliche im Thüringen der 1970er Jahre beschließen vier Freunde, die sich kaum bewegen können, auszubrechen

Wolfgang M. Schmitt im Gespräch mit Martyna Linartas über »Leben des Galilei« von Bertolt Brecht Bertolt Brechts 1943 uraufgeführtes Drama »Leben des Galilei«

Moderation: Cornelia Geißler Die drei Schwestern in Christian Barons neuem Roman sehnen sich nach jener großen Freiheit, die im Westdeutschland der Achtzigerjahre ein

Moderation Mascha Jacobs Nach einem beruflichen Zusammenbruch fängt die Protagonistin in Verena Keßlers Roman neu an – an der Theke des MEGA GYM,

Moderation: Chris Möller Zwei Freundinnen, ein Traum: raus aus Moskau, rein ins Leben. Denn während im jungen neuen Jahrtausend der eine Teil der

Moderation: Sebastian Friedrich Anfang der 1960er: Wenige Jahre nachdem Theodor W. Adorno die Berufung Arnold Gehlens nach Heidelberg hintertrieben hatte, begannen sie einen

Im Gespräch mit Jörg Magenau Schriftsteller schreiben Bücher. Doch irgendwann blicken sie auf ein Werk zurück. Das Werk aber ist mehr als bloß

Backing Vocals Nick Nuttall Moderation Jenni Zylka Kaum jemand kann so geschickt politische Diskurse als Liebeslieder tarnen wie Bernadette La Hengst. Sie veröffentlichte

Moderation: Miriam Zeh Durch ein faszinierendes Figurenensemble aus Patient:innen und medizinischem Personal wird von der Psychiatrie als Ort erzählt, an dem tiefe Verwundbarkeit

Zuzana Říhová »Das Geheimnis der Verwandlung« Im Gespräch mit Kathrin Janka Moderation Christoph Baer, Musik Thilo Mutter Bei den Kafkas herrscht fröhliche Stimmung.

Moderation Dmitrij Kapitelman Faina landet in einer deutschen Kleinstadt und lernt in der Schule Philipp kennen, einen Jungen mit Wutausbrüchen, der Pflanzen lieber

Im Gespräch mit Joseph Vogl In seinem neuen Roman »Verzauberte Vorbestimmung« zeichnet Jonas Lüscher ein kaleidoskopisches Bild vom Verhältnis zwischen Mensch und Maschine.

Moderation Marie Kaiser »Videotime« heißt die Videothek, die der Ich-Erzähler in seiner Kindheit regelmäßig mit seinem Vater aufsucht, um dort Filme auszuleihen und

Moderation Daniel Stähr Durch das Porträt einer Gruppe von Männern, die mit Kryptowährungen reich geworden sind, erzählt Juan S. Guse von einem Phänomen, das

Wolfgang M. Schmitt im Gespräch mit Franz Friedrich über »Die toten Seelen« von Nikolai Gogol Der russische Schriftsteller Nikolai Gogol ist ein Meister des

Mit Magdalena Berger, Mario Candeias und Mathias Wörsching Moderation Ebru Taşdemir Der Begriff »Faschismus« ist zurück im politischen Diskurs – als Analyseinstrument und Warnsignal. Mario Candeias (»Monster

Im Gespräch mit Annett Gröschner Florentine Anders verbindet Berlin-Geschichte mit der ihrer Familie, den Henselmanns. Mit dem Namen des Nachkriegs-Chefarchitekten Ost-Berlins Hermann Henselmann sind

Moderation Lara Sielmann Ausgerechnet an dem Tag, als Res ihr Idol Frances Scott, die größte Pop-Künstlerin ihrer Zeit, interviewen soll, endet ihr Leben

Mit Lea und Yannic von linketheorie Moderation und Kuration »Roter Mai« Sebastian Friedrich Linke Theorie erlebt ein Comeback – nicht nur in Buchform,

Im Gespräch mit Jörg Magenau Schriftsteller schreiben Bücher. Doch irgendwann blicken sie auf ein Werk zurück. Das Werk aber ist mehr als bloß die

Mit Christian Uhle (»Künstliche Intelligenz und echtes Leben«) und Volker Ißbrücker Künstliche Intelligenz ist in kürzester Zeit zu einem wichtigen Bestandteil unseres Lebens

Moderation Maria-Christina Piwowarski Die namenlose Protagonistin lebt in einer nahen Zukunft mit ihrem Partner Buster in einer alten Fabrikhalle, nachdem sie aufgrund fehlender Dokumente

Moderation Patricia Klobusiczky Hanna Krause hat zwei Revolutionen, zwei Diktaturen, einen Aufstand, zwei Weltkriege und zwei Niederlagen, zwei Demokratien, den Kaiser und andere

Moderation Isabella Hermann Als Renate Hofer in einen Wassertank stürzt, der die Lüftung eines riesigen Datenspeichers reinigt, hat sie nicht nur Todesangst, sondern

Wolfgang M. Schmitt im Gespräch mit Julia Friedrichs über »Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« von Thomas Mann Thomas Manns Fragment gebliebener Roman

Moderation Miriam Zeh Eine nahe Zukunft in der ländlichen Peripherie: Gesa sucht Zuflucht, will weg aus der allgegenwärtigen Digital-Abhängigkeit des Lebens in der

Familienromane Osteuropa: Jan Koneffke »Im Schatten zweier Sommer« Begrüßung: Winfried Smaczny Moderation: Ingeborg Szöllösi Nach einigen Wanderjahren lässt sich der in Darmstadt geborene

Podiumsgespräch im Rahmen des Workshops »Partikulare Poetiken« (23.–24.1.25) Partikulare Poetiken der Autofiktion: Stil-, Wertungs- und Formfragen Mit Paul Brodowsky, Christina Wessely, Daniela Henke

Im Gespräch mit Jan Wagner Nicht jeder Dichter ist auch ein Leser, nicht jeder Leser ein begnadeter Vermittler, aber glücklich das Publikum, das mit

Moderation: Nadine Kreuzahler Etty ist vierzehn Jahre alt, als sie vor ihrer Haustür ermordet wird. Für die Ich-Erzählerin, die beste Freundin der Mutter,

Im Gespräch mit Patrick Eiden-Offe Als die Stromnetze und Lieferketten, Geldströme und das Internet zusammenbrechen, bedeutet das nicht den Untergang der Zivilisation. Stattdessen

Wolfgang M. Schmitt im Gespräch mit Theresia Enzensberger über »Die Wand« von Marlen Haushofer Während eines Ausflugs in die Berge wird eine 40-jährige Frau plötzlich durch

Moderation: Audrey Naline Über vierzig Jahre war Uta Sexarbeiterin. Seit 1971 von der Stasi auf Männer angesetzt, war sie dabei Täterin und Opfer