Lyndsey Stonebridge »Wir sind frei, die Welt zu verändern: Hannah Arendts Lektionen in Liebe und Ungehorsam«
Die Autorin im Gespräch mit Wolfram Eilenberger. Es liest Lena Stolze. In englischer Sprache
Die Umwälzungen unserer heutigen Zeit wären Hannah Arendt nur allzu vertraut gewesen. Tyrannei, Rassismus, postfaktische Politik, Verschwörungstheorien, Massenmigration, die Banalität des Bösen: Alles hat sie erlebt. Arendt wurde zu Beginn des letzten Jahrhunderts geboren und floh aus dem faschistischen Europa, um sich in Amerika ein neues Leben aufzubauen. Dort wurde sie zu einer der einflussreichsten – und umstrittensten – öffentlichen Intellektuellen der Welt. Sie schrieb über Macht und Terror, Exil und Liebe, aber vor allem über die Freiheit. Fragen und Denken – darin bestand ihre erste Verteidigung gegen jede Form der Tyrannei, der sie eine Politik der menschlichen Pluralität und Spontaneität entgegensetzte. Die Welt zu lieben, so lehrt uns Arendt, bedeutet, den Mut zu finden, sie zu schützen.
Lyndsey Stonebridge beleuchtet Arendts Leben und Werk, bringt sie in einen Dialog mit unserer unruhigen Gegenwart – und fordert uns dazu auf, wie Hannah Arendt zu denken: unerschütterlich, liebevoll und trotzig. Darüber spricht die Professorin für Humanities und Menschenrechte mit dem Schriftsteller und Philosophen Wolfram Eilenberger. Die deutschen Passagen liest Lena Stolze.
Lyndsey Stonebridge »Wir sind frei, die Welt zu verändern: Hannah Arendts Lektionen in Liebe und Ungehorsam«, aus dem Englischen von Frank Lachmann, C.H. Beck 2024
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The author in conversation with Wolfram Eilenberger. Lena Stolze will perform the reading. In English language
The transformations of our time would have been all too familiar to Hannah Arendt. Tyranny, racism, post-factual politics, conspiracy theories, mass migration, the banality of evil: She experienced it all. Arendt was born at the beginning of the last century and fled fascist Europe to build a new life in America. There she became one of the most influential – and controversial – public intellectuals in the world. She wrote about power and terror, exile and love, but above all about freedom. Questioning and thinking – this was her first defence against all forms of tyranny, which she opposed with a politics of human plurality and spontaneity. To love the world, Arendt teaches us, is to find the courage to protect it.
Lyndsey Stonebridge illuminates Arendt’s life and work, brings them into dialogue with our troubled present – and challenges us to think like Hannah Arendt: unwaveringly, lovingly and defiantly. The Professor of Humanities and Human Rights talks about this with the writer and philosopher Wolfram Eilenberger. The German passages will be read by Lena Stolze.