Die Autorin im Gespräch mit Federico Italiano, simultan übersetzt von Johannes Hampel
Wer sich für Autofiktion interessiert, wird an diesem Roman nicht vorbeikommen – allerdings auch niemand, der sich für besondere Familiengeschichten begeistert. Denn Claudia Durastanti, längst mehr als ein italienischer Geheimtipp, erzählt in ihrem von der Kritik gefeierten Roman die Geschichte ihrer Familie: aufgewachsen bei gehörlosen Eltern, die in den sechziger Jahren nach New York eingewandert sind und schließlich zurückgehen in ein abgelegenes Dorf in ihrer italienischen Heimat. Mit Büchern bringt sich das Mädchen Claudia die Sprache und auch eine Kultur bei, die ihr die Eltern nicht geben können. Aus den Facetten dieses Andersseins hat Claudia Durastanti einen außergewöhnlichen Roman gemacht, der von New York über die Basilikata bis nach London reicht. Sie unterhält sich darüber auf Italienisch mit dem Lyriker und Literaturwissenschaftler Federico Italiano, es übersetzt simultan Johannes Hampel.
Claudia Durastanti »Die Fremde« Zsolnay, 2021