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Wer will nicht so schreiben können wie Benedict Wells (und solchen Erfolg damit haben)? Erstmals gibt der Bestsellerautor Einblick in seine Werkstatt: Wie entwickelt man lebensechte Figuren und erzeugt Spannung? Warum ist Schreiben die schönste Sache der Welt und zugleich zum Verzweifeln? Wie geht man mit Krisen um?

Der Autor im Gespräch mit Senthuran Varatharajah

Nach seinem gefeierten Debüt »Hund Wolf Schakal« legt Behzad Karim Khani mit einem zweiten Roman nach. Ein Roman über ein tristes Land. Über die Diaspora als Heimat. Und über die Freiheit im Fremdsein.

»Der die Träume hört« (Edition Nautilus, 2019) ist ein Roman über sozialen Aufstieg und was man dabei verliert. Über den tristen Glamour der Straße. Über Drogenhandel 2.0, der auch auf den vermeintlich cleanen Plattformen des Darknets ein schmutziges Geschäft bleibt – und über verlorene Söhne, die es einmal besser haben sollten.

In Duygu Ağals Debütroman geht es um lesbische Liebe, Hamburg vs. Berlin, Frauenfußball, Gewalt und Verzweiflung, aber auch um Emanzipation und Freundschaften. Darüber spricht Duygu Ağal mit der auch als DJ arbeitenden Musikkuratorin Tmnit Ghide.

»Schön ist die Nacht« ist ein Roman über die westdeutschen Siebzigerjahre, der Roman einer ganzen sozialen Klasse. Zwischen ihren nach Emanzipation strebenden Frauen und streikwilligen »Gastarbeitern«, zwischen ihnen entgleitenden Kindern und sie unter Druck setzenden Chefs, zwischen Spekulantenträumen und Baustellenwirklichkeit führen Willy und Horst aussichtslose Kämpfe um ihren Anteil am Wohlstand. Müssen wir sie uns als glückliche Menschen vorstellen?

Für Nas bricht eine Welt zusammen: Ihre Schwester Nushin ist tot. Autounfall, sagen die Beamten. Suizid, ist Nas überzeugt. Gemeinsam haben sie alles überstanden: die Migration nach Deutschland, den Verlust ihres Vaters, die emotionale Abwesenheit ihrer Mutter, Nushins ungeplante Mutterschaft.

1976, im Dresdner Vorort Gittersee: Karin ist 16, hütet ihre kleine Schwester und hilft der renitenten Großmutter im Haushalt, die ihrer Zeit als Blitzmädel hinterhertrauert. Karins Vater verzwei­felt an der Reparatur seines Škodas wie an der des Familienlebens, und ihre Mutter würde am liebsten ein anderes Leben führen. Aufgehoben fühlt sich Karin bei ihrer Freundin Marie, dem einzigen Mädchen in der Klasse, das später nicht etwas machen, sondern etwas werden will: die erste Frau auf dem Mond. Und Karin ist verliebt: in ihren Freund Paul, der gerne Künstler wäre, aber im Schacht bei der Wismut arbeitet.

TAG FÜNF

Das Festival »Dengê min tê te? Hörst du mich?« im Literaturhaus Berlin bietet eine Bühne für international bekannte und bisher ungehörte Stimmen der Literatur und Kunst im kurdischen Kontext. Das Festival wirft einen kritischen Blick auf den Begriff der »Exilliteratur«. Gemeinsam wollen wir die Grenzen des Exils ausloten: Leben wir schon in einer «post-Exil-Welt«? Das Festival will die Verbindungslinien zwischen Exil, Diaspora und Transnationalismus nachzeichnen und aufzeigen und versteht sich als eine Plattform für Austausch.

Rasant, komisch und unerschrocken schildert der Autor, wie eine furchtlose Frau an ihren hochmütigen Peinigern fantasievoll Rache nimmt. »Lil« ist eine universelle Geschichte voller Zorn und Trost über die Jagd nach dem großen Geld, listige Söhne und unversöhnliche Töchter, das Recht auf den eigenen Lebensentwurf und über Machtkämpfe, wie wir sie auch heute noch führen. Über seinen neuen Roman spricht Markus Gasser mit dem Autor und Literaturkritiker Michael Maar.

Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, ist Selahs Beziehung zur Mutter von Erwartungsdruck, Schweigen und Scham geprägt – sie begleiten Selah bis ins Erwachsenenalter hinein. Als die Mutter im Sterben liegt und Selah längst ein Leben mit der eigenen Familie führt, werden die noch immer klaffenden Wunden offenbar.

Tildas Tage sind strikt durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern und an schlechten Tagen auch um die Mutter. Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen.

In dieser Folge sprechen Janika Gelinek, Sonja Longolius und Felix Müller, der Chef des Kulturressorts der Berliner Morgenpost, über die Publikationen:

Dénes Krusovszky »Das Land der Jungen«, Aufbau 2024
Paula Fürstenberg »Weltalltage«, KiWi 2024
Felicitas Hoppe »Die Nibelungen: Ein deutscher Stummfilm«, S. Fischer 2021

Junge Literatur als Homestory: Wir besuchen Paula Schweers am Schwielowsee und besprechen „Lawinengespür“ (Frankfurter Verlagsanstalt).

Heute gibt es ein Kafka-Special im Podcast! Janika Gelinek, Sonja Longolius und Felix Müller, der Chef des Kulturressorts der Berliner Morgenpost, sprechen über folgende Titel von Franz Kafka:

»In der Strafkolonie«
»Brief an den Vater«
»Der Hungerkünstler«

Nora steht in Berlin als junge Geologin kurz vor ihrem Durchbruch und versucht, alles unter Kontrolle zu behalten. Ihr Halbbruder Leo hat sich währenddessen nahe Moskau eine prekäre Existenz aufgebaut: Er treibt per Anhalter durchs Land und schmuggelt westliche Waren. Die beiden haben sich nicht mehr gesehen, seit ihr Elternhaus in einem bayrischen Dorf in Flammen aufging. Doch was beiden von ihrer Kindheit geblieben ist: die Vorahnung von Katastrophen, ihr »Lawinengespür«.

Vaters Meer erzählt von einem Schicksalsschlag, der eine ganze Familie trifft, von einer Vater-Sohn-Beziehung, die abrupt endet, von Migration und Zugehörigkeit. Deniz Utlu zeichnet die unerwarteten Wege des Lebens wie der Erinnerung nach. Sein Roman zeugt von der Kraft des Erzählens – die dann am deutlichsten wird, wenn die Sprache das Letzte ist, was einem bleibt.

Moderiert von der Lektorin und Verlegerin Elisabeth Ruge, sprechen Dorothee Röhrig und Sylvie Schenk über ihre neuen Bücher und das Verhältnis zu ihren Müttern.

In seinem Debüt schreibt Behzad Karim Khani über die komplizierten Schicksale von Revolutionären, Kleindealern und Messerstechern und entwickelt dabei einen ganz eigenen Klang, in dem sowohl die Melancholie iranischer Prosa als auch die Härte afroamerikanischen Raps anklingen. Darüber und über seine Teilnahme am diesjährigen Wettbewerb um den Bachmannpreis wird Behzad Karim Khani mit der Literaturredakteurin Cornelia Geißler sprechen. 

Ein Sommer zwischen Berlin, Chicago und Jerusalem…
Dana Vowinckels Debütroman ist eine mitreißende Familiengeschichte zwischen jüdischer Tradition und deutscher Erinnerungskultur.
Die Autorin im Gespräch mit der Kolumnistin und Journalistin Nina Kunz.
Dana Vowinckel »Gewässer im Ziplock«, Suhrkamp 2023

Helgard Haug spricht mit dem Dramatiker und Regisseur Nuran David Calis über ihr Prosadebüt, über Verschwinden und Verlust.
»All right. Good night« beobachtet parallel den 2014 erfolgten Flugzeugabsturz der MH 370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking und die allmähliche Demenz des eigenen Vaters, der immer weiter abdriftet in ein Nichts, in das ihm die Tochter nicht folgen kann.

In Folge 36 ihres Podcasts sprechen Janika Gelinek, Sonja Longolius und Felix Müller, der Chef des Kulturressorts der Berliner Morgenpost, über folgende Bücher:

Helgard Haug »All right. Good night«, Rowohlt 2023

Dana Vowinckel »Gewässer im Ziplock«, Suhrkamp 2023

Volker Weidermann »Mann vom Meer: Thomas Mann und die Liebe seines Lebens«, KiWi 2023

Wie schreibt man (weiter), wenn ein Kind im Nebenzimmer spielt, wie schreibt man (weiter), wenn der Tod plötzlich eine Lücke ins Leben reißt: Über diese und andere existenzielle Fragen unterhalten sich die beiden Dichter mit der Leiterin des Haus für Poesie, der Lyrikerin Katharina Schultens.

Nico Bleutge »schlafbaum-variationen«, C.H. Beck 2023
Carl-Christian Elze »panik/paradies«, Verlagshaus Berlin 2023

Heute sprechen Janika Gelinek, Sonja Longolius und Felix Müller, der Chef des Kulturressorts der Berliner Morgenpost, über Franziska Gerstenberg »Obwohl alles vorbei ist« Schöffling Verlag 2023, Ulrike Draesner »Die Verwandelten« Penguin Verlag 2023 und Virginie Despentes »Liebes Arschloch« Kiepenheuer & Witsch 2023.

»Männer sterben bei uns nicht« erzählt von Schwestern, Müttern, Töchtern und Großmüttern, die der trügerischen Anziehungskraft weiblichen Verrats erliegen, auch wenn sie sich nichts mehr als gegenseitigen Beistand wünschen. Bis die Großmutter stirbt und die Geister der Vergangenheit sich nicht länger verstecken lassen. Über ihren neuen Roman spricht Annika Reich mit Mieke Woelky.

Es ist der Sommer 2014, und Hitze liegt über der Stadt, die vor einem Wendepunkt steht. Manchmal bemerkt man erst beim Donnern, dass sich der Himmel längst verdunkelt hat. In der Familie von Olga gibt es nur Frauen – abgesehen vom Großvater, der wie ein schlecht gelaunter König über allen thront.

Junge Literatur als Homestory: Wir besuchen Miku Sophie Kühmel in Berlin und besprechen »Triskele«.

As in her novels, Rachel Cusk asks smart and precise questions in her essays, without sparing herself, and thus once again hits as precisely as painfully (and hilariously) at the heart of what it means to be a woman, to have a family, to be an artist in our present day.

Die Jugendbuchautorin Juliane Pickel spricht in diesem Video mit Journalistin und Podcasterin Christine Knödler über ihren vielfach preisgekrönten Debütroman »Krummer Hund«, über das Autorinnen-Dasein, ihr Schreiben und warum Wut auch ein gutes Gefühl sein kann.

Wir empfehlen das Video für Jugendliche ab 14 Jahren.

In Zeiten der Klimakrise sind uns die Bilder wohlbekannt: Waldbrände in Kalifornien, Sibirien oder dem Mittelmeerraum, Hitzewellen in Indien, und spätestens seit 2019 weiß man auch hierzulande, wie es sich anfühlt, wenn ein Sommer scheinbar nicht enden will. Dass die derzeitige Existenzkrise der Menschheit auch an der Gegenwartsliteratur nicht spurlos vorübergeht, beweist Franziska Gänslers Debütroman »Ewig Sommer« eindrücklich.

Als junges Mädchen tut Amal etwas Unerhörtes: Sie verprügelt ihren Mitschüler Younes. Ihr Vater verteidigt ihr Verhalten und ermuntert sie, sich in der Welt zu behaupten. Trotzdem wird Amal fortan von allen gemieden. Und dann verlässt der Vater die Familie. Zuflucht findet Amal ausgerechnet bei Younes und seiner Mutter Shahira, die ebenfalls Außenseiter sind. Als sich die Situation Jahre später zuspitzt und der Streit mit der Clique um Raffiq eskaliert, flieht Amal nach Kurdistan und begibt sich auf die Suche nach ihrem Vater.

Wie gestaltet man sein Leben, wenn man zwei linke Hände, eine demolierte Seele und jede Menge Probleme hat? Mit unverbrüchlichem Optimismus und irre gut gelaunt, strauchelt Charly Benz seit 43 Jahren durch ihr Leben. Über das Leben ab vierzig, über Familie und Freundschaft spricht Verena Roßbacher mit dem Autor Tilman Rammstedt.

Performance-Künstler:in und Aktivist:in Steven Solbrig untersucht mit »Cripping Home – Euer Heim ist unser Albtraum« die Verbindung von Wohnen und Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderungen und sucht nach neuen Ansätzen eines kollektiven Zusammenlebens aller.

Krisenzeiten sind gute Zeiten – für die Erkenntnis. In ihnen zeigt sich, was Gleichberechtigung und Solidarität einer Gesellschaft wert sind. Die Corona-Pandemie hat gezeigt: wenig.

Schon immer haben drei Bestandteile ausgereicht, um die Welt neu zu erschaffen und zurück ins Chaos zu stürzen: Vater, Mutter, Kind. Yade Yasemin Önder bringt diese Akteure so virtuos auf Kollisionskurs, dass einem die Luft wegbleibt: ein im schönsten Sinne atemberaubendes Debüt.

Von Turgenew über Kafka, von Ingmar Bergman bis zur Gegenwart: Mit dem Autor Simon Strauß und der Autorin Manuela Reichart treten wir in einen neuen Generationendialog, lauschen einem Hörspiel und suchen gemeinsam nach Antworten. Es moderiert die Literaturkritikerin Miriam Zeh.

In der Community der Sinti:zze und Rom:nja ist Gianni Jovanovic Aktivist. Eine Stimme von vielen, die Jovanovic nicht alle zu repräsentieren behauptet. Seine Stimme ist laut, seine Sprache explizit. Ich, ein Kind der kleinen Mehrheit beschreibt sein (Über-) Leben in einer weißen Dominanzgesellschaft.

»Gittersee« mit Charlotte Gneuß

Junge Literatur als Homestory: Wir besuchen Charlotte Gneuß in Berlin und besprechen »Gittersee« (S. Fischer). Darum geht’s: 1976, im Dresdner Vorort Gittersee: Karin

Markus Gasser »Lil«

Der Autor im Gespräch mit Michael Maar Sie ist eine Ausnahmeerscheinung in New York um 1880, nicht nur unter den herrschenden Familien der

Luca Mael Milsch »Sieben Sekunden Luft«

Moderation Yael Inokai Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, ist Selahs Beziehung zur Mutter von Erwartungsdruck, Schweigen und Scham geprägt – sie begleiten Selah bis ins

»22 Bahnen« mit Caroline Wahl

Junge Literatur als Homestory: Wir besuchen Caroline Wahl in Rostock und besprechen »22 Bahnen« (DuMont Buchverlag). Darum geht’s: Tildas Tage sind strikt durchgetaktet:

»Berlins schönste Seiten« Folge 46

#46 Krusovszky, Fürstenberg, Hoppe Heute sprechen Janika Gelinek, Sonja Longolius und Felix Müller, der Chef des Kulturressorts der Berliner Morgenpost, über die Publikationen:

»Lawinengespür« mit Paula Schweers

Junge Literatur als Homestory: Wir besuchen Paula Schweers am Schwielowsee und besprechen „Lawinengespür“ (Frankfurter Verlagsanstalt). Darum geht’s: Es gibt zwei Arten, auf das

Paula Schweers »Lawinengespür«

Moderation Caroline Kraft Nora steht in Berlin als junge Geologin kurz vor ihrem Durchbruch und versucht, alles unter Kontrolle zu behalten. Ihr Halbbruder

Deniz Utlu »Vaters Meer«

»Vaters Meer« Lesung & Gespräch mit Deniz Utlu & Fatma Aydemir Yunus ist dreizehn Jahre alt, da erleidet sein Vater zwei Schlaganfälle und

»Gedichte und Eltern«

Nico Bleutge und Carl-Christian Elze im Gespräch mit Katharina Schultens In Nico Bleutges neuem Gedichtband wird ein Kind geboren und justiert die Wahrnehmung

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