Am 17.6. um 19 Uhr
Kunst hat Recht? Christoph Peters im Gespräch mit Helene Bubrowski

Christoph Peters im Gespräch mit Helene Bubrowski über seinen Roman »Innerstädtischer Tod«
Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Verein der Freunde und Förderer des Literaturhaus Berlin e.V. und dem Haus am Waldsee.

Was darf Kunst? Fast alles – antwortet jedenfalls das Grundgesetz in Artikel 5 Absatz 3: »Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei«. Das musste jüngst ein Berliner Galeristenehepaar erfahren, das gegen Christoph Peters neuesten Roman »Innerstädtischer Tod« geklagt hatte, mit dem er seine an Wolfgang Koeppen angelehnte »Trilogie des gegenwärtigen Scheiterns« abschließt. Das Galeristenehepaar scheiterte jedenfalls mit ihrer Klage gegen Persönlichkeitsrechtsverletzung, zunächst beim Landesgericht Hamburg und dann beim dortigen Oberlandesgericht. Ob die Klage bis zum Bundesgerichtshof oder gar bis zum Bundesverfassungsgericht gelangt, ist vorerst noch offen, jedoch erfährt Peters Roman schon jetzt erhöhte Aufmerksamkeit. Und das zu Recht, ist er doch viel mehr als nur ein vermeintlicher Schlüsselroman.

Scharf seziert Peters das politische Berlin und die hiesige Kunstszene. Wir begleiten seinen Protagonisten, den aufstrebenden Künstler Fabian Kolb, am bisher wichtigsten Tag seiner Karriere. Am Abend des 9. November soll seine erste Einzelausstellung in der berühmten Berliner Galerie Konrad Raspe eröffnet werden. Der russische Angriff auf die Ukraine überschattet derweil das private wie öffentliche Leben. Je näher die Ausstellungseröffnung rückt, desto stärker werden Fabians Zweifel, ob er tatsächlich bereit ist, sich auf all die Kompromisse einzulassen, die eine internationale Karriere als Künstler mit sich bringen, zumal sein Galerist sich plötzlich mit schweren »MeToo«-Vorwürfen ehemaliger Mitarbeiterinnen konfrontiert sieht.

Über das politische Berlin und über die Freiheit der Kunst spricht der Autor mit der Journalistin und Juristin Helene Bubrowski.

Christoph Peters »Innerstädtischer Tod«, Luchterhand Literaturverlag 2024

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