Neue Perspektiven auf das Exil: Festival »Dengê min tê te? Hörst du mich?«
»Von der Kunst kurdischer Literaturübersetzung«
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mit Barbara Sträuli und Husên Duzen
Moderatorin: Nursan Çelik
Sprache: Deutsch
»Wêjeya Kurdî ya Nûjen li Sirgûnîyê« / »Moderne kurdische Literatur im Exil«
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mit Halim Youssef und Firat Cewerî
Moderator: Jiyar Jahan Fard
Sprache: Kurdisch
Dolmetscher:innen (simultan kurd/dt): Sozdar Jafarzadeh und Flê Mereto
»Fremde Eltern: Dschinns und Zweistromland im Dialog«
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mit Fatma Aydemir und Beliban zu Stolberg
Moderatorin: Ani Menua
Sprache: Deutsch
»Wêjeya Kurdî ya Diyasporayê û Perspektîfên nû ji bo Pêşerojê« / »Literatur der kurdischen Diaspora und neue Perspektiven für die Zukunft«
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mit Îbrahîm Seydo Aydogan
Moderatorin: Davut Yeşilmen
Sprache: Kurdisch
Dolmetscher:innen (simultan kurd/dt): Sozdar Jafarzadeh und Flê Mereto
Teilnehmer:innen:
Barbara Sträuli ist freischaffende Kurdologin, Herausgeberin und Übersetzerin von kurdischer Literatur ins Deutsche und Englische. Besondere Interessen: die mündliche Literatur des kurdischen Südwestens und die Erhaltung verschwindender Stoffe und seltener Destan. Studium der englischen Literatur, Islamwissenschaft und orientalischen Sprachen. Erstberuflich tätig im Bildungswesen mit Schwerpunkten wie Vielsprachigkeit, herkunftsprachlicher Unterricht (u. a. der kurdische), Flucht und Asyl und Bildungsförderung eingewanderter Jugendlicher.
Husên Duzen ist Herausgeber der Anthologie »Zehn Kurdische Erzähler« und moderierte die Kultursendung »Vegotin« auf
Kurd1-TV. Zu seinen wichtigsten Übersetzungen zählen »Im Grenzland« (Sherko Fatah), »Im Schatten der Verlorenen Liebe« (Mehmed Uzun) und »Hiob« (Joseph Roth). Daneben veröffentlicht er kulturelle Beiträge in relevanten Periodika und im Internet. Duzen ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und arbeitet als Oberarzt in einer Fachklinik für Psychiatrie.
Nursan Celik ist Juniorprofessorin in Vertretung im Fach Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Friedrich-Alexander- Universität Erlangen-Nürnberg und Lehrbeauftragte in der Komparatistik an der Freien Universität Berlin. Sie promovierte am Sonderforschungsbereich 1385 Recht und Literatur an der Universität Münster, war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Exzellenzcluster 2020 »Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective« an der Freien Universität Berlin und Visiting Scholar am King’s College London und an der University of British Columbia, Vancouver.
Halim Youssef wurde in der kurdischen Stadt Amude in Syrien geboren. Er schloss sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Aleppo ab und lebt seit 2000 in Deutschland. 2015 hat er den Kurdischen Romanpreis erhalten. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums. Bislang wurden seine Werke auf Kurdisch, Arabisch, Türkisch, Persisch, Englisch und Deutsch veröffentlicht. Von 2000 bis 2011 erstellte und präsentierte er die literarische Sendung »Der dritte Schritt« zu kurdischer Literatur.
Firat Cewerî stammt aus Mardin und lebt seit 1980 in Schweden. Im selben Jahr veröffentlichte er sein erstes Buch. Im März 1992 begann er mit der Herausgabe der Zeitschrift »Nûdem«, die er zehn Jahre lang herausgab. Er gründete den Nûdem-Verlag. Firat Cewerî hat 20 Bücher geschrieben, die u. a. ins Schwedische, Deutsche, Arabische, Türkische, Italienische und Persische übersetzt wurden. Seine Erzählungen wurden auch in Anthologien veröffentlicht und verfilmt. Er war Vorsitzender des Exil-Schriftstellerausschusses des schwedischen PEN-Arbeitskomitees. Firat Cewerî wurde 2018 von der Schwedischen Akademie für sein Werk ausgezeichnet. Im Jahr 2020 zeichnete ihn das kurdische Kulturministerium mit einer goldenen Feder aus.
Jiyar Jahan Fard ist ein kurdischer Schriftsteller und Forscher, der 1985 in Gilan-e-Gharb in der Provinz Kermanshah geboren wurde. Aufgrund seines starken Engagements für die Bewahrung der kurdischen Sprache und Kultur wurde er unter dem Druck der iranischen Sicherheitskräfte (Etlaat) von der Schule verwiesen. Im Jahr 2011 wurde er zusammen mit sieben anderen Kulturaktivisten in Kermanshah verhaftet. Er verbrachte zwei Monate in Einzelhaft. Jiyar Jahan Fard ist Mitglied des PEN und lebte von 2018 bis 2021 als Writers-in-Exile-Stipendiat in München.
Fatma Aydemir ist Schriftstellerin und Journalistin. Ihr Debütroman »Ellbogen« (2017) wurde mehrfach ausgezeichnet und 2024 als Kinofilm adaptiert. Für ihren zweiten Roman »Dschinns« (2022) wurde sie für den Deutschen Buchpreis nominiert und mit dem Robert-Gernhardt-Preis ausgezeichnet. Aydemir ist Kolumnistin der britischen Zeitung The Guardian, Autorin des Theaterstücks »Doktormutter Faust« und kuratiert die Diskursreihe »Materien« am Schauspiel Essen.
Beliban zu Stolberg ist Drehbuch- und Prosautorin. Sie studierte an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin im Gewerk Drehbuch. Sie arbeitete fürs Kino, für die öffentlichrechtlichen Sender sowie für Netflix. 2023 nahm sie an der Netflix Writing Academy teil. Sie erhielt u. a. das Robert-Bosch Grenzgänger Stipendium 2018 und die Schreibresidenz im Museumsquartier Wien 2024. 2023 erschien ihr Debütroman »Zweistromland« im Kanon Verlag.
Ani Menua ist freie Autorin. Sie wurde 1983 in Yerevan, Armenien geboren und wuchs zum Teil in Moskau auf. 1997 emigrierte ihre Familie nach Deutschland. Das Magisterstudium der Philosophie, Komparatistik und Slavistik absolvierte sie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. In ihrer interlingualen (Deutsch, Russisch, Armenisch) und interdisziplinären (Philosophie, Literatur, Kunst) Arbeit setzt sie sich kritisch u. a. mit der Wechselwirkung von Sprache und Identität auseinander.
Îbrahîm Seydo Aydogan wurde 1976 in Qoser, Mardin, geboren. Er schrieb für Zeitschriften und Zeitungen und arbeitete als
Redakteur. İbrahim Seydo ging Anfang 2001 nach Frankreich, um dort zu studieren, und lebt seither dort. Er erhielt einen M. A. in französischer Literatur und einen Ph. D. in Linguistik. Seydo war von 2011 bis 2015 gewähltes Mitglied des Nationalen Rates der französischen Universitäten. Er ist Autor von zwei Romanen und einer Sammlung von Kurzgeschichten: »Reş û Spî« (1999), »Leyla Fîgaro« (2003) und »Hezkiriya Xwedê« (2005). Seine Werke wurden ins Französische, Englische, Kurdische und Türkische übersetzt.
Davut Yeşilmen wurde 1984 in Mêrdîn geboren. Er studierte Pädagogik in der Türkei und absolvierte neben seiner Tätigkeit als Lehrer ein Masterstudium an der Mardin Artuklu Universität. 2016 zog er nach Deutschland. Er promovierte an der Universität Duisburg-Essen zum Thema »Die Darstellung des Genozids von 1915 in der kurdischen Belletristik nach 2000«. Parallel zu seiner Promotion arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität und war von 2014 bis 2021 Redakteur der kurdischen Zeitschrift »Wêje û Rexne« (Literatur und Kritik), die in Diyarbakir erscheint.