»Ein Ziel im Leben haben«. Christian Baron und Johannes Müller-Salo
Moderation: Chris Verfuß
Nach Christian Barons großem Erfolg von »Ein Mann seiner Klasse«, nimmt der Autor nun, zwei Jahre später die Geschichte seiner Großväter in den Blick. In seinem neuen Roman »Schön ist die Nacht« verfolgen wir die Arbeiterschicksale von Willy Wagner und Horst Baron: zwei Männer im Kaiserslautern der 70er Jahre, die sich noch während des Zweiten Weltkrieges inmitten deutscher Ruinen kennenlernen – vom sozialen Aufstieg träumend. Doch während der eine zwischen der Arbeit auf der Baustelle, den Spielen des 1. FC Kaiserslautern und der zerstrittenen Familie am geraden Weg festhält, droht sich der andere in einer Abwärtsspirale von Kleinkriminalität und Gewalt zu verlieren, die sein Umfeld zunehmend mit in den Abgrund zieht.
Gemeinsam mit Christian Baron und dem Philosophen Johannes Müller-Salo, der kürzlich sein neues Buch »Offene Rechnungen. Der kalte Konflikt der Generationen« veröffentlicht hat, nehmen wir den Roman zum Anlass, um den Bogen von 1944, über die 70er Jahre bis in die Gegenwart zu spannen und die Generationenfrage als Klassenfrage zu reflektieren: Wie sind die Aufstiegskämpfe und Lebensgeschichten von Horst Barons und Willy Wagners Generation in den aktuellen Generationenkonflikt einzuordnen? Inwiefern ziehen aktuelle Krisen nicht nur altersspezifische Konsequenzen nach sich, sondern auch (und vor allem?) klassenspezifische? Und in welchem Verhältnis stehen eigentlich Generationengerechtigkeit und Klassengerechtigkeit?
Christian Baron »Schön ist die Nacht«, Claasen Verlag 2022
Johannes Müller-Salo »Offene Rechnungen. Der kalte Konflikt der Generationen«, Reclam 2022