Sandra Kegel »Prosaische Passionen: Die weibliche Moderne in 101 Short Stories«

Die Herausgeberin im Gespräch mit Eva Menasse

Frauen schreiben anders! Katherine Anne Porter schreibt anders als Eileen Chang, Alfonsina Storni anders als Marina Zwetajewa, Edith Wharton anders als Else Lasker-Schüler, Clarice Lispector anders als Carson McCullers, Marguerite Duras anders als Tania Blixen, Djuna Barnes anders als Grazia Deledda, Selma Lagerlöf anders als Silvina Ocampo, Anaïs Nin anders als Tove Ditlevsen und Sofja Tolstaja schreibt anders als Virginia Woolf. Diese erste globale Prosasammlung weiblichen Schreibens um und nach 1900 zeigt: Die literarische Moderne war ganz wesentlich weiblich! Nicht nur in Europa, überall auf der Welt veränderte sich das künstlerische Selbstverständnis von Frauen von Grund auf. Sie eroberten sich kreative Freiräume, machten weibliches Denken und Fühlen literaturfähig, vor allem aber schufen sie große Erzählkunst und behaupteten sich so auf dem Feld der Hochliteratur, die bis dahin als exklusive Männerdomäne galt. Ab 1900 ist Weltliteratur nicht mehr bloß ein Gruppenbild mit Dame. Sandra Kegel hat für diesen einzigartigen Band moderne Kurzprosa aus aller Frauen Ländern zusammengetragen – Klassikerinnen, deren Rang unbestritten ist, neben solchen, die erst noch entdeckt werden wollen.

Ein längst überfälliges Panorama weiblicher Erzählkunst, über die die Literaturkritikerin und Herausgeberin Sandra Kegel mit der Schriftstellerin Eva Menasse spricht.

Sandra Kegel (Hrsg.) »Prosaische Passionen: Die weibliche Moderne in 101 Short Stories«, Manesse 2022

 

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