Diaty Diallo »Zwei Sekunden brennende Luft«

Die Autorin im Gespräch mit Sonja Finck. Es lesen Lena Müller und Nouria Behloul. In deutscher und französischer Sprache

Diaty Diallos Debütroman porträtiert die durch systematischen Rassismus und Polizeigewalt geprägte gesellschaftliche Realität Frankreichs. In einem ganz eigenen, am Slang orientierten Stil beschreibt sie, wie das oft absichtliche Versagen von Behörden und Gesetzgebern rassistischem Verhalten Raum gibt und macht die Bedrohung anschaulich, der gerade Schwarze und Araber tagtäglich auf Polizeirevieren, bei Straßenpatroullien und in den Gefängniszellen der rauen Vororte ausgesetzt sind. Darunter auch Issa: Er empört sich über die Gewalt, die ihm seitens der Polizei widerfährt. Nach einer provozierenden Auseinandersetzung müssen seine Freunde ihn, blutig geschlagen, aus dem Revier abholen. Eine Katastrophe reiht sich an die nächste – bis die Luft brennt.

Diallos Sprache ist zeitweise laut und hart, unverkleidet und voller Echo, dann wieder geradezu lyrisch, präzise und rhythmisch, womit die blutrünstige Hetzjagd und Schikane, die sich vor aller Augen abspielt, auf dringliche Weise angeprangert und ad absurdum geführt wird. Darüber spricht Diaty Diallo mit drei Übersetzerinnen: Es moderiert Sonja Finck, es lesen und diskutieren Lena Müller und Nouria Behloul.

Diaty Diallo »Zwei Sekunden brennende Luft«, Assoziation A 2023

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Institut français

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