»Stadtflucht und Landluft«
Reihe: Literatur trifft Wissenschaft
Angelika Klüssendorf und Christoph Baumann im Gespräch mit Andrea Gerk
»Sie hätte das Gewehr nehmen können, entschied sich aber für die Axt.« Hilde spaltet den Kopf ihres Mannes und geht durchs Schneetreiben hinüber in das Haus der Schriftstellerin, um Silvester zu feiern. Mit dem toten Walter bekommt Angelika Klüssendorfs Roman »Vierunddreißigster September« einen ungewöhnlichen Erzähler: Er ist weiterhin da und beobachtet, was sich im Dorf tut, wird aber nicht gesehen und kann nicht eingreifen. Klüssendorf erzählt vom Leben, Sterben und Träumen einer Dorfgesellschaft im Nachwende-Brandenburg. Ein Inder kommt zu Besuch, auch Steven Spielberg, einige Großstädter bleiben länger. Mit der Autorin unterhält sich der Soziologe Christoph Baumann. Er hat die Landlust von Städtern erforscht, kennt sich also aus in den illusionären Bildern und Geschichten vom Dorf.
Angelika Klüssendorf »Vierunddreißigster September« Piper, 2021
Eine Veranstaltung in Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur