Der Autor im Gespräch mit Thomas Weiler
Alhierd Bacharevičs großer, nein: riesiger europäischer Roman »Europas Hunde« erschien 2017 in Belarus, wurde für den größten russischen Literaturpreis »Bolschaja Kniga« nominiert – und ist inzwischen verboten. Zum Glück können wir die 900 Seiten dieses »totalen Romans« nun auf Deutsch lesen: Da ist zum Beispiel Maŭčun, der Junge, der davon träumt mit seiner geliebten Gans gen Westen zu fliegen, bis ihm eine junge Spionin vom Himmel vor die Füße fällt. Der Tote im Berliner Rosengarten, dessen rätselhafte Spuren den Ermittler Teresius Skima durch ein Netzwerk von Buchhandlungen in ganz Europa zu einem abgeschotteten Superstaat führen. Oder Oleg Olegowitsch, ein Misanthrop aus Minsk, der den Sprachen abgeschworen hat und eine neue erfindet: Balbuta. Seine geheime Liebste, die er hegt und pflegt. Sie alle graben, schürfen tief und träumen sich zugleich federleicht, überwinden Grenzen. Aber immer lauter bellen die Kettenhunde – in Berlin, Prag, Paris, Vilnius, Minsk…
Der im Exil lebende Autor Alhierd Bacharevič ist heute zu Gast in Berlin, über seinen so hellsichtigen wie verrückten europäischen Roman spricht er mit dem Übersetzer und Moderator Thomas Weiler.
Alhierd Bacharevič »Europas Hunde«, aus dem Belarussischen übersetzt von Thomas Weiler, Voland & Quist 2024