»Die singuläre Frau« und »Das verbotene Notizbuch«
Katja Kullmann und Verena von Koskull im Gespräch mit Verena Lueken
»Die singuläre Frau« und »Das verbotene Notizbuch«: zwei Bücher aus vermeintlich ganz verschiedenen Epochen stehen heute im Zentrum unserer Reihe »Eine Frau wird älter«.
Rom, Nachkriegszeit. Valeria kocht, putzt, kümmert sich um ihren Mann und die zwei Kinder, bis sie eines Tages aus einer Laune heraus nicht nur Zigaretten für ihren Mann kauft, sondern auch ein schwarzes Notizbuch für sich selbst. Und dieses schwarze Notizbuch wird zum geheimen Schatz und einem Symbol für die Befreiung von tradierten Rollenmustern.
Berlin, Gegenwart. Wie stark solche weiblichen Rollenmuster auch 60 Jahre später noch wirken, stellt Katja Kullmann fest, nachdem sie sich entschlossen hat, alleine zu leben. Ist wirklich alles in Ordnung mit einer Frau über 40, die sich dafür entscheidet, alleine zu leben, ohne Mann, Kinder, Familie? Wird ihr das nicht noch leid tun? Hat sie etwa keinen abbekommen? Will sagen: Wie kann eine Frau in Ruhe und Würde älter werden, ohne sich permanent durch Familie, Haushalt, Care-Arbeit zu legitimieren?
Diese Fragen verhandeln Katja Kullmann und Verena von Koskull, die Übersetzerin des italienischen Klassikers »Das verbotene Notizbuch« von Alba von Céspedes, mit der Journalistin und Autorin Verena Lueken.
Katja Kullmann »Die singuläre Frau« Hanser Berlin, 2022
Alba de Céspedes »Das verbotene Notizbuch«. Aus dem Italienischen von Verena von Koskull. Insel, 2021 (EA 1952)