Mit Saba-Nur Cheema, Behzad Karim Khani und Meron Mendel
Beinahe alle Begriffe, die wir zur Erklärung des Nahostkonfliktes heranziehen, oder mit denen wir uns zu positionieren versuchen, sind moralisch, politisch, ideologisch oder religiös so aufgeladen, dass sie ein offenes Gespräch eher verhindern als ermöglichen. Als Werkzeug zur Verständigung scheinen Worte gerade zu versagen: Selbst das „aber“ – bisher eine nicht weiter auffällige Konjunktion zur Fortführung einer Debatte -, hat mittlerweile eine ideologische Karriere vorzuweisen. Die Sprache ist zum Nebenkriegsschauplatz geworden, der Signifikant zum Signifikat, und der Kampf um Bezeichnungen scheint dem Kampf um die Realität dahinter gleichgestellt worden zu sein. Haben wir uns also begrifflich ähnlich unversöhnlich verkantet, verheddert und verhärtet, wie die Konfliktparteien selbst – und wie kommen wir da wieder raus? Brauchen wir neue Wörter? Wie finden wir eine Sprache, eine öffentliche und auch eine private, in der gestritten und der Konflikt verhandelt werden kann, ohne dass man sich einer Konfliktpartei und ihrem Vokabular zuordnen muss? Und last but not least: wie finden wir eine Sprache der Versöhnung?
Darüber sprechen die Politologin Saba-Nur Cheema und der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, mit dem Autor Behzad Karim Khani.