Felix K. Nesi »Die Leute von Oetimu«

Der Autor im Gespräch mit der Übersetzerin Sabine Müller. Gelesen von Lennart Preining. In deutscher und indonesischer Sprache

Sergeant Ipi, der junge (und einzige) Dorfpolizist, übt seine Autorität nicht immer gewaltfrei aus. Doch heute hat er alle Männer von Oetimu eingeladen, um am einzigen Fernseher des Dorfes das Finale der Fußball-WM 1998 zu schauen und seine Verlobung mit Silvy zu feiern. Doch der Abend endet in jeder Hinsicht anders, als von ihm erwartet – und führt mitten hinein in die von Umstürzen und Gewalt geprägte Geschichte Timors. Ob Holländer, Portugiesen, Japaner oder Indonesier, alle erhoben in der Kolonialzeit Anspruch auf die Insel, jahrzehntelange Kämpfe und entsetzliches Leid waren die Folge. Lauras Mutter Ipi, deren Eltern bis 1975 Teil der portugiesischen Kolonialverwaltung in Osttimor waren, wird als junge Frau im Bürgerkrieg verhaftet und gefoltert. Sie entkommt und gelangt nach Oetimu, wo sie vom Am Siki aufgenommen wird, der während der japanischen Besatzung ein Arbeitslager niedergebrannt hat und als tief in der lokalen Tradition verwurzelter Held gilt. Auch Martin Kabiti lebt in Oetimu, als früherer pro-indonesischer Offizier war er verantwortlich für Massaker an der Bevölkerung Osttimors. Silvy hingegen ist ziemlich plötzlich im Dorf aufgetaucht und trägt buchstäblich auch noch eine Geschichte mit sich….

Felix K. Nesi, der 1988 im Dorf Nesam-Insana, Westtimor, geboren wurde, kommt mit seinem Debütroman erstmals nach Deutschland. Mit »Die Leute von Oetimu« gewann er 2018 den Literaturwettbewerb des Kunstrats Jakarta als »Bester Roman des Jahres« und wurde 2021 mit dem Literaturpreis des indonesischen Ministeriums für Bildung und Kultur ausgezeichnet.

Über die Geschichte Timors und wie man daraus Literatur macht, unterhält sich mit dem Autor die Übersetzerin Sabine Müller auf Indonesisch und Deutsch.

Felix K. Nesi »Die Leute von Oetimu«. Aus dem Indonesischen von Sabine Müller, Nautilus 2024

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