Reihe Literatur und Wissenschaft
Gün Tank und Sabine Hark im Gespräch mit Jörg Plath
Die 22-jährige Nour ist eine von vielen Gastarbeiterinnen, denen die junge Bundesrepublik das Wirtschaftswunder auch verdankt. Sie reist Anfang der siebziger Jahre aus Istanbul in die Oberpfalz, lebt mit zahlreichen Frauen aus Südeuropa in einem Wohnheim und arbeitet wie sie in der Fabrik. Nour trägt zuweilen Minirock, die Frauen im oberpfälzischen Dorf Kopftuch. Die Werksleitung ist nicht erbaut, als sich die Gastarbeiterinnen über Missstände beschweren und Forderungen erheben: Sie wollen Deutsch lernen und nicht schlechter als die Männer bezahlt werden. Gün Tank erzählt in ihrem Romandebüt »Die Optimistinnen« (S. Fischer) von starken Müttern und Großmüttern, die die BRD verändert haben. Mit der Frauen- und Geschlechterforscherin Sabine Hark und dem Literaturredakteur Jörg Plath spricht sie über eine wenig bekannte Seite der bundesdeutschen Geschichte.
In Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur.
Gün Tank »Die Optimistinnen. Roman unserer Mütter«, S. Fischer 2022