Beschreiben oder Befreien? – Zur politischen Dramatik. Mit Dominik Busch und Kevin Rittberger
Aus der Reihe: Streitfall Drama
Moderation: Michael Wolf
Die zeitgenössische Dramatik ist inhaltlich wie formal vielfältig, in einer Hinsicht jedoch äußerst homogen. Kaum ein:e Autor:in würde von sich sagen, das eigene Werk sei unpolitisch. Wie aber lässt sich ein politischer Anspruch erfüllen? Genügt es, dass ein entsprechendes Thema verhandelt wird? Schließt dieses Ziel bestimmte poetologische Mittel ein und andere aus? Und wie lässt sich der Erfolg eines politischen Stücks bemessen? Mit Dominik Busch und Kevin Rittberger sind zwei Autoren zu Gast, die beide gleichermaßen politisch denken und schreiben – und sich in ihren Ansätzen doch deutlich unterscheiden.
Kevin Rittberger, 1977 in Stuttgart geboren, studierte Neuere deutsche Literatur und Publizistik an der Freien Universität in Berlin. Er arbeitet als Autor und Regisseur oft mit eigenen Texten und Rechercheprojekten. 2011 und 2020 war er für seine Stücke »Kassandra oder die Welt als Ende der Vorstellung« und »IKI.radikalmensch« für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert. Alle Nachtkritiken zu Kevin Rittbergers Stücken und Inszenierungen finden Sie hier: https://tinyurl.com/2f4v8cdb
Dominik Busch, 1979 in Sarnen (CH) geboren, studierte Philosophie und Germanistik, Schlagzeug und Kontrabass in Zürich, Berlin und Luzern. 2013 promovierte er in Philosophie. Er war Hausautor am Luzerner Theater und am Theater Basel. Neben seiner Arbeit für die Bühne schreibt und inszeniert Dominik Busch Hörspiele. Seit 2021 ist er Schauspieldramaturg am Luzerner Theater. Alle Nachtkritiken zu Dominik Buschs Stücken finden Sie hier: https://tinyurl.com/2eylkhrq
Zu »Streitfall Drama«: Gegenwartsdramatik ist weniger ein einheitliches Korpus von Textverfahren als vielmehr ein Prozess voller Widersprüche. In ihm wird verhandelt, welche Ästhetiken als produktiv gelten und sich durchsetzen. Eine Vielzahl unterschiedlicher Poetologien und Schreibpraxen konkurrieren derzeit miteinander. Die Gesprächsreihe »Streitfall Drama« stellt diese vor und bereitet den Kontroversen um das Schreiben von Stücken eine Bühne. Jeweils zwei Autor:innen mit einander widersprechenden Positionen diskutieren darüber, wie ein Stück heute beschaffen sein sollte, welche Formen zeitgemäß sind und welche politische Funktion die Dramatik einnehmen kann.
© Eine Veranstaltung des Literaturforums im Brecht-Haus in Kooperation mit nachtkritik.de, unterstützt vom Deutschen Literaturfonds.