Franziska Gänsler »Ewig Sommer«

Reihe Generationendialog zwischen Fax & TikTok

Die Autorin im Gespräch mit Sieglinde Geisel

In Zeiten der Klimakrise sind uns die Bilder wohlbekannt: Waldbrände in Kalifornien, Sibirien oder dem Mittelmeerraum, Hitzewellen in Indien, und spätestens seit 2019 weiß man auch hierzulande, wie es sich anfühlt, wenn ein Sommer scheinbar nicht enden will. Dass die derzeitige Existenzkrise der Menschheit auch an der Gegenwartsliteratur nicht spurlos vorübergeht, beweist Franziska Gänslers Debütroman »Ewig Sommer« eindrücklich.

In dem einstmals gut besuchten Kurort Bad Heim sieht sich Iris, die das Hotel ihres Großvaters übernommen hat, mit den sich immer weiter ausbreitenden Waldbränden konfrontiert, die ihr alle Gäste vertrieben haben. Zwischen den alltäglichen Fernsehberichten über die Klimaaktivistinnen im Wald, die ein Protestcamp errichten, und den eigenen Familienerinnerungen an diesen Ort wirkt das Hotel wie ausgestorben – bis plötzlich eine fremde Frau mit ihrer Tochter auftaucht, die vor einer ganz anderen Gefahr zu flüchten scheinen. Als Ilya eines Morgens spurlos verschwindet und Iris an der Rezeption zunehmend merkwürdige Anrufe erhält, begibt sie sich auf die Suche nach Dorotas Vergangenheit und trifft dabei unweigerlich auf die ihrer eigenen Familie…

Über die Aufgabe von Literatur in Zeiten der Klimakrise, dem Phänomen des Gaslighting sowie den anstehenden Wertewandel der Generationen spricht die Autorin mit der Literaturkritikerin Sieglinde Geisel.

Franziska Gänsler »Ewig Sommer« Kein & Aber, 2022

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