Wolfgang M. Schmitt im Gespräch mit Ole Liebl über »Die Wahlverwandtschaften« von Johann Wolfgang von Goethe
Die Kernfamilie hat sich nicht gänzlich aufgelöst, aber sie steht lange schon im Wettbewerb zu anderen Beziehungs- und Familienmodellen. Werden, wenn die Liebesbeziehungen sich als vergänglich erweisen, die Freundschaften wichtiger? Und sollte man die Familie, die an Ideen von Abstammung und Generationen gekoppelt ist, durch selbst gewählte Verwandte ersetzen? Johann Wolfgang von Goethe trieb das bereits 1809 um, als er seinen Roman »Die Wahlverwandtschaften« publizierte, in dem er ein radikal neues Familien- und Beziehungskonzept durchexerziert. Was hat der Klassiker uns und was haben wir dem Klassiker mehr als 200 Jahre später zu sagen? Sollten wir unserem Begehren freien Lauf lassen? Hat die Vernunft ausgedient? Welchen Platz haben Liebende in der Gesellschaft? Goethes Meisterwerk »Die Wahlverwandtschaften« fasziniert und provoziert noch immer. Über das politisch bis heute hochbrisante Buch diskutiert der YouTuber und Podcaster Wolfgang M. Schmitt mit dem Autor und TikToker Ole Liebl, der mit seinem gerade erschienenen Buch »Freunde lieben. Die Revolte in unseren engsten Beziehungen« ebenfalls die tradierten Liebesordnungen hinterfragt.